die Hafenstadt des alten Rom, an der Mündung des Tiber (südlich am linken Flußarm), von Ancus Marcius gegründet,
gelangte durch Schiffahrt und Handel bald zu großem Wohlstand, wurde später zwar 87 v. Chr. von Marius
verwüstet, hob sich jedoch wieder. Als sein Hafen durch das Alluvium des Flusses versandete, legte Kaiser Claudius einen bessern
Hafen (Portus Augusti beim heutigen Porto) am rechten Tiberarm an, welchen Trajan vergrößerte. Noch unter den spätern Kaisern
war Ostia volkreich und ein beliebter Badeort. Der Verfall desselben begann mit den Gotenzügen Alarichs und
nahm rasch zu. Die Ruinen von Ostia (Gräber, Theater, zwei Tempel, Thermen etc.) liegen 1 km von der Küste entfernt beim heutigen
Ostia, welches einen bischöflichen Palast nebst Kirche, ein Kastell und als Gemeinde (1881) 640 Einw. hat. Ausgrabungen
der alten Stadt wurden schon 1783 begonnen, namentlich aber seit 1855 planmäßig fortgesetzt.
(d. h. Mündungen), Stadt in Latium am Ausfluß des linken Tiberarms, etwa 24 km von Rom,
nach der Überlieferung Roms älteste, angeblich von Ancus Marcius gegründete Kolonie, während des gesamten Altertums der Haupthafen
Roms, eine Zeit lang auch Flottenstation, außerdem wertvoll durch seine heute noch betriebenen Salzwerke. Ein eigentlicher
Hafen hat aber während der ganzen republikanischen Zeit nicht bestanden, erst Claudius legte etwas nördlich
von Ostia einen großen Kunsthafen (portus Augusti) an, der von Trajan erweitert wurde.
Die Häfen wurden mit dem Tiber durch einen Kanal verbunden, der einen großen Teil des Stroms ableitete und die jetzige Hauptmündung
(bei Fiumicino) bildet. Ostia hatte schon früh eine christl. Gemeinde, deren
Bischof ein hohes Ansehen genoß: im Kardinalskollegium hat der Kardinal von Ostia die erste Stelle (decanus sacri collegii). Der
Ort selbst, 830 von Gregor IV. neu gegründet, verfiel, und das moderne Ostia ist ein ärmlicher Flecken von kaum 100 E. 7 km
landeinwärts von der durch die Alluvion vorgeschobenen Tibermündung.