Oschatz,
Amtshauptstadt in der sächs. Kreishauptmannschaft Leipzig, an der Döllnitz, Knotenpunkt der Linien Leipzig-Riesa-Dresden und Döbeln-Oschatz der Sächsischen Staatsbahn, 130 m ü. M., hat infolge eines Brandes, welcher 1842 einen großen Teil der Stadt einäscherte, viele schöne Neubauten, wie die gotische Hauptkirche zu St. Ägidien mit Doppelturm (seit 1846 unter Heideloffs Leitung aufgeführt), das stattliche Rathaus etc., schöne Promenaden, ein Schullehrerseminar, ein Amtsgericht, Gerberei, Fabrikation von Wollwaren, Brückenwagen, Tuch, Filzwaren, Satteldecken, eine große Elektoral-Stammschäferei und (1885) mit der Garnison (ein Ulanenregiment Nr. 17) 8711 meist evang. Einwohner. 5 km westlich von Oschatz liegt der Kolmberg (s. d.). Oschatz wurde unter Kaiser Otto d. Gr. neben der von König Heinrich I. hier erbauten Burg gegründet und kam durch die Landesteilung von 1485 an die sächsische Albertinische Linie, bei der es seitdem verblieb. Vgl. Hoffmann, Historische Beschreibung der Stadt etc. Oschatz (2. Aufl., Oschatz 1873-74, 2 Bde.).