Orthoklas
(Kalifeldspat), Mineral aus der Ordnung der Silikate (Feldspatgruppe), kristallisiert monoklinisch, rhombisch kurz säulenförmig, dick tafelartig, auch rechtwinkelig säulenförmig und zeigt große Neigung zur Bildung von Zwillingskristallen. Er findet sich teils einzeln eingewachsen und dann völlig ausgebildet, teils aufgewachsen in Drusen, [* 2] auch derb in individualisierten Massen und groß- bis feinkörnigen Aggregaten, selten in Pseudomorphosen. Er ist farblos, bisweilen wasserhell, häufiger rötlich bis ziegelrot, gelb, grau, grünlich, glasglänzend, durchsichtig bis undurchsichtig, bisweilen mit Lichtschein (Mondstein), Härte 6, spez. Gew. 2,53-2,58. Er besteht aus Kalithonerdesilikat K2Al2Si6O16 mit 64,68 Kieselsäure, 18,43 Thonerde, 16,89 Kali, enthält aber auch kleine Mengen von Kalk, Eisen, [* 3] Magnesia, Wasser und bisweilen bis 8 Proz. Natron.
Man unterscheidet mehrere Varietäten: a) Adular (edler Feldspat, Eisspat), s. d.; b) gemeinen Feldspat (Pegmatolith), verschieden gefärbt, weniger glänzend als Adular, durchscheinend bis undurchsichtig, kristallisiert, eingewachsen und in Drusen, derb, als wesentlicher Gemengteil vieler Gesteine, [* 4] besonders des Granits, Gneises, Syenits, Porphyrs, sehr verbreitet. Schöne Varietäten liefern Karlsbad, Elnbogen und Petschau in Böhmen, [* 5] Bischofsgrün im Fichtelgebirge, Hirschberg [* 6] und Striegau [* 7] in Schlesien, [* 8] Baveno am Lago Maggiore, Elba, Arendal, Alabaschka am Ural.
Der farbenspielende
Feldspat von Frederiksvärn wird auf
Nadelsteine,
Dosen, Stockknöpfe verarbeitet. Individualisierte Feldspatmassen,
mit verzerrten, bisweilen hohlen Quarzindividuen regelmäßig durchwachsen, bilden den
Schriftgranit. c)
Sanidin (s. d.). Man
benutzt
Adular und den farbenwechselnden Orthoklas
als Schmuckstein,
Schriftgranit zu
Platten,
Dosen etc., den gewöhnlichen
Orthoklas
als Zusatz zur Porzellanmasse, zu
Glasuren und
Emails. Vgl.
Feldspat.