Orthodoxie
(grch.), Rechtgläubigkeit, im Gegensatz zur Heterodoxie (s.
Heterodox) und zur
Häresie oder Ketzerei das strenge Festhalten an dem überlieferten kirchlichen Lehrbegriff. Die Orthodoxie
beruht
immer auf der
Voraussetzung einer unfehlbaren äußern Lehrautorität, mag man diese letztere nun in der
Lehre
[* 3] einer bestimmten
Kirche oder in dem Bibelbuchstaben
finden. Die griech.
Kirche nennt sich orthodox im Gegensatz zu den
andern christl.
Kirchen, weil sie den
Anspruch erhebt, die echte
Tradition der Urkirche unversehrt bewahrt zu haben. In der
prot.
Kirche heißen Orthodoxe diejenigen, die den Lehrbegriff der
Bekenntnisschriften der
Reformation gegenüber
der Kritik des modernen
Denkens als unfehlbare göttliche Wahrheit festhalten.