472 m. Gem. und Dorf, am Nozon nahe dessen Eintritt in die Ebene der Orbesümpfe
und n. vom Mauremont;
an der Strasse La Sarraz-Chavornay-Yverdon und nahe der Strasse Lausanne-Orbe. 6 km n. Cossonay und 1,5
km nö. der Station La Sarraz der Linie Lausanne-Pontarlier.
Telegraph, Telephon.
Gemeinde, mit einigen zerstreuten
Einzelsiedelungen: 48 Häuser, 302 reform. Ew.;
Dorf: 43 Häuser, 274 Ew. Kirchgemeinde La Sarraz. Acker- und etwas Weinbau.
Sö. vom Dorf eine bis zu 508 m sich erhebende Molassehöhe.
Das Dorf gehörte zur Baronie La Sarraz und wurde seit 1623 eine
eigene Herrschaft, die zuerst Eigentum von François de Gingins war.
Aus dieser Zeit stammt vermutlich
das heute noch stehende Schloss.
Vor der Reformation eigene Kirchgemeinde mit einer Liebfrauenkirche, deren Kollatur der Abbaye de
Joux zustand.
Nach der Reformation wurde die Pfarrei der Kirchgemeinde La Sarraz angegliedert und kamen die Kirchengüter an
die Herren von La Sarraz. Vor etwa 50 Jahren hat man in Orny römische Altertümer, darunter Reste eines
Mosaikbodens, aufgefunden. 593 und 1228: Ornie;
(Aiguilled') (Kt. Wallis,
Bez. Entremont).
3129 m. Spitze Felsnadel zwischen der Pointe d'Orny (3277 m) und dem Col d'Arpette (2941 m),
in der den Ornygletscher im NW. begleitenden und ihn vom Val d'Arpette trennenden Kette der Aiguilles d'Arpette.
Von der Ornyhütte aus in 2 Stunden zu erreichen und zum erstenmal 1879 bestiegen.
(Cabanesd') (Kt. Wallis,
Bez. Entremont).
2692 und 2688 m. Alte und neue Klubhütte des S. A. C., von der Sektion
Les Diablerets 1876 bezw. 1893 erstellt; über dem linken Ufer des Ornygletschers, hinten in der Combe d'Orny und am SO.-Fuss
der Aiguilles d'Arpette nahe beieinander gelegen; 5 Stunden über Orsières und 4 Stunden über dem Lac de Champex. Auf der Moräne
des Ornygletschers stand hier ursprünglich eine (jetzt völlig zerfallene) bescheidene Kapelle mit einigen
aus Holz geschnitzten Heiligenbildern, zu denen bis 1885 in Zeiten der Trockenheit gewallfahrtet wurde. An diese Prozessionen
nach der Chapelle d'Orny musste jede Familie im Thal ein erwachsenes Glied stellen, dessen Anwesenheit vor dem Abmarsch aus
Orsières durch förmlichen Appell festgestellt wurde.
Die heute nur noch den Führern dienende alte Klubhütte bietet Raum für etwa 15 Personen, während
die neue, im September 1893 eröffnete Hütte 30-35 Personen aufnehmen kann. Die Lage der Hütten ist der umgebenden Moränen
und grauen Felswände wegen an sich etwas einförmig und melancholisch, wofür aber die Aussicht auf den
Grand Combin, den Vélan und besonders den im Vordergrund majestätisch sich erhebenden Portalet entschädigt. Ausgezeichnet
geeigneter Ausgangspunkt für eine Reihe von sehr interessanten und oft ausgeführten Hochgebirgstouren: Besteigung der Pointe d'Orny,
des Portalet, der Aiguille du Tour, Petite Fourche, Grande Fourche, der Aiguilles d'Argentière, Aiguille du Chardonnet und Aiguilles Dorées;
Passtouren: Fenêtre de Saleinaz, Col des Plines, Col du Tour, Col du Trient etc. Vergl.
Kurz, Louis, et Eugène
Colomb. La partie suisse de la Chaîne du Mont Blanc; itinéraire du C. A. S. Neuchâtel 1900; ferner die Chroniques annuelles
der Sektion Les Diablerets im Jahrbuch des S. A.C.
3122 m. Eispass zwischen dem Glacier d'Orny und dem Plateau du Trient einerseits
und der Pointe d'Orny (3277 m) und dem Roc des Ravines Rousses (3264 m) andererseits. 1½ Stunden über
der Cabane d'Orny.
Wird als Uebergang auf das Plateau du Trient und zum Trientgletscher benutzt und bietet dem von Orny herkommenden
Touristen eine plötzliche überraschende Aussicht.
(Combed') (Kt. Wallis,
Bez. Entremont).
2600-1400 m. Linksseitiges Nebenthal zum Val Ferret, in das es zwischen den
Dörfern Issert und Som la Proz und zwischen den Gipfeln der Breya im N. und des Châtelet im S. einmündet. Wenig mehr als 3 km
lang. Steigt bis zur linksseitigen Randmoräne des Ornygletschers auf, trägt hier die beiden Ornyhütten des S. A. C. und
wird zuoberst von der Pointe d'Orny (3277 m) überragt.
Seine Alpweiden werden von einem Konsortium bewirtschaftet.
(Glacierd') (Kt. Wallis,
Bez. Entremont).
3200-2670 m. 2,5 km langer und im Maximum 1 km breiter Gletscher, im obern Abschnitt des Vallon
de Saleinaz. Floss einst ohne Zweifel gegen die Combe d'Orny hinab, von der ihn dann seine mächtige linksseitige
Randmoräne abgedrängt hat. Wird sehr häufig besucht, da er ganz in der Nähe der Ornyhütten des S. A. C. liegt und bei
jeder von da ausgehenden Gipfel- oder Passtour
mehr
in der Trientgruppe längs seinem linken Ufer begangen werden muss.
Steht nach oben über die Eisschneide des Col d'Orny mit
dem Plateau du Trient in Verbindung.
Die Eisbewegung des Ornygletschers wird seit einigen Jahren vermittels Reihen von gefärbten
Steinen und eingemessener Fixpunkte regelmässig kontroliert.
(Lac d') (Kt. Wallis,
Bez. Entremont).
2686 m. Kleiner Moränenstausee von etwa 250 m Umfang, zwischen dem S.-Fuss
der Aiguilles d'Arpette und der mächtigen linksseitigen Randmoräne des Ornygletschers in einer engen Mulde gelegen. Während
er heute nur einige wenige Wasseradern aus den umgebenden Felsenzirken aufnimmt, muss er einst die Schmelzwasser des Ornygletschers
erhalten haben und damals bedeutend grösser gewesen sein. In der Nähe die Ornyhütten des S. A. C.
und die zerfallene Chapelle d'Orny.
3192 m. Nordwestl. Vorberg der Pointe d'Orny, ö. über den grossen Eisfällen
des Trientgletschers und sw. über dem malerischen Vallon d'Arpette, von wo aus er sich sehr schön präsentiert.
S. über dem Col des Écandies, den im N. die Pointe des Écandies (2881 m) überragt.
Trug früher selbst den Namen der Pointe des Écandies.
Zum erstenmal 1877 bestiegen.
Kann vom Gipfel der Pointe d'Orny aus in 20 Minuten sehr leicht erreicht
werden.
3277 m. Höchster Gipfel der Kette der Aiguilles d'Arpette, zwischen der Combe d'Orny,
dem Ornygletscher und dem Plateau du Trient einerseits und dem Vallon d'Arpette andererseits.
Kann von der Ornyhütte des S.
A. C. aus in 1½ Stunden unschwierig erreicht werden.
Erste bekannte Besteigung 1872 von La Forclaz her
über den Col du Trient.
Prachtvolle Aussicht auf das weite Firnfeld des sog. Plateau du Trient mit dem es umrahmenden Kranz
von Hochgipfeln.
«Cette petite sommité, sur laquelle on s'élève sans aucune peine en partant
du Plateau du Trient, est le belvédère préféré des pensionnaires des hôtels de Champex; c'est la
montagne facile par excellence.» Kurz, Louis, et Eug. Colomb. La partie suisse de la Chaîne du Mont Blanc;
itinéraire du C.
A. S. Neuch. 1900. Unter der Spitze 3036 m hat man 1903 zur Messung der Schneemengen im Gebiet des Ornygletschers
einen Nivometer angebracht.