Orleān,
Anotto,
Attallo,
Bixin, Roucou oder
Urucu, roter Farbstoff, der in
Südamerika
[* 2] und Westindien
[* 3] aus der roten breiigen Oberhaut der Samen
[* 4] des
Orleanbaums (s.
Bixa) durch Waschen, Macerieren,
Gären und späteres
Abdampfen
gewonnen wird. Er wird in der Färberei,
Kattundruckerei, zu Wasser- und
Ölfarben sowie zum
Färben von
Butter und Firnissen
benutzt. Die Indianer bereiten durch
Vermengung des frischen Orlean
mit
Citronensaft und
Gummi eine scharlachrote
Farbe, mit der sie sich bemalen.
Die
Spanier setzen den Orlean
der Schokolade zu und färben damit bisweilen die
Suppen. In England benutzt man ihn zum
Färben des
Käses.
In den
Handel gelangt er meist als teigförmige
Masse, in Fässern von etwa 180 kg verpackt. Häufig
wird ihm
Urin zugesetzt, um ihn haltbarer und im
Farbenton lebhafter zu machen. So behandelte Ware riecht unangenehm und ist
für die Fabrikation von
Butter- und
Käsefarbe unverwendbar. Gangbare Handelsmarken sind Guadeloupe- und Cayenne-Orlean
, wovon 100 kg 60 - 75 M.
kosten. Der Orlean
enthält einen orangeroten Farbstoff,
Bixin, und einen braunen, Orellin. Ersterer löst
sich in
Äther und fetten Ölen und bildet mit
Äther extrahiert und zur Extraktdicke eingedampft das
Bixin des
Handels.