Orgien
(griech.), ursprünglich Verrichtungen beim
Gottesdienst, namentlich Opfergebräuche, die von den
Göttern einigen
Auserwählten besonders mitgeteilt wurden (so von der
Demeter
[* 2] dem
Triptolemos,
Eumolpos); im spätern Sprachgebrauch
vorzüglich solche heilige Verrichtungen, bei denen unter enthusiastischer Gemütsstimmung
Weihen stattfinden, die den
Menschen
reinigen und ihm vor oder nach dem
Tod ein gutes
Los zusichern sollen. Die berühmtesten dieser
Weihen waren die eleusinischen
der
Demeter und
Persephone.
[* 3] In dieser Hinsicht fallen die Orgien
mit den
Mysterien zusammen. Die
Dionysischen
Orgien
wurden an vielen
Orten gefeiert, wobei ausgelassene, durch
Genuß des
Weins und durch
Tanz hervorgerufene Fröhlichkeit herrschte,
und deshalb heißen jetzt Orgien
in übertragener Bedeutung wilde, auch mit geschlechtlichen
Ausschweifungen verbundene
Trinkgelage.