Orgelpunkt
,
ein lang ausgehaltener Baßton, über welchem die
Harmonien bunt wechseln, besonders kurz vor dem
Schluß
einer
Komposition, wo der Orgelpunkt
in der
Regel über der
Quinte der
Tonart auftritt, gewöhnlich mit dem
Quartsextakkord beginnend.
Der Orgelpunkt
dieser
Art ist schon alt; bereits Franko von
Köln
[* 2] (12. bis 13. Jahrh.) erwähnt ihn.
Bedingung der
guten
Wirkung eines Orgelpunktes
ist, daß er zu Anfang und zu Ende gut tonal ist, während er in der Mitte sich ganz frei
durch fremde
Harmonien bewegen kann. Seine ästhetische Bedeutung ist die einer
Verzögerung der
Konsonanz des
Durakkords des
Baßtons.