Organismus
,
s. Organ.
Organismus
3 Wörter, 22 Zeichen
Organismus,
s. Organ.
Oretaner - Organ
* 2
Seite 12.433.(v. griech. orgănon, »Werkzeug«),
jeder geformte und an sich individuelle Teil eines Tiers oder einer Pflanze. Jedes Organ hat den Grund seines Daseins nur in dem Ganzen, welchem es angehört; daher besitzt es auch nur im Zusammenhang mit diesem dauerndes Leben. Die Vereinigung einer gewissen Anzahl von verschiedenen Organen zu einem lebensfähigen Ganzen heißt Organismus, dessen Zusammensetzung sich immer komplizierter erweist, je höher derselbe in der Reihenfolge der Lebewesen steht. Die einzelnen unter sich vereinigten Organe geben einander die ihnen im Organismus zukommende Bedeutung und erhalten einander gegenseitig.
Ihre Vereinigung zu einem Ganzen, welches bestimmten Lebensbeziehungen entspricht, heißt Organisation. Den Gegensatz zu den organisierten Wesen bilden diejenigen Naturkörper, deren einzelne Teile nur äußerlich miteinander zusammenhängen, sich nicht wechselweise bedingen und selbst dann, wenn sie aus ihrem Zusammenhang gerissen werden, nicht aufhören zu sein, was sie eben sind. Die Erscheinungen, deren Gesamtheit man Leben (s. d.) nennt, verlaufen nur an den Organismen; die allgemeinste und hervorragendste Erscheinung an letztern aber ist der Stoffwechsel, dessen die unorganisierten Naturkörper gänzlich entbehren.
Diejenigen chemischen Verbindungen, welche nur in den Organismen vorkommen und im Verlauf des diesen eigentümlichen Stoffwechsels entstehen, nennt man organische Verbindungen im Gegensatz zu den unorganischen Stoffen, welche sich im Mineralreich vorfinden und ganz unabhängig von den Organismen sind. Doch kommen auch anorganische Körper in den Organismen vor, und viele organische Verbindungen, wie z. B. der Harnstoff, sind nachher auch künstlich auf rein chemischem Weg erzeugt worden, so daß diese Unterscheidung nur noch auf das natürliche Vorkommen bezogen werden kann.
Auch die chemischen Elemente, aus welchen die organischen Verbindungen bestehen, finden sich sämtlich in den anorganischen Körpern wieder. Übrigens darf man den Begriff organisch nicht mit organisiert verwechseln. Der organische Stoff ist als solcher noch nicht organisiert; aber jeder organisierte Körper ist deshalb, weil er organisiert ist, auch organischer Natur. Diejenigen Teile des tierischen und pflanzlichen Organismus, welche wir im gewöhnlichen Leben als Organe zu bezeichnen pflegen, zeigen sich bei näherer Untersuchung wiederum aus feinern Organen zusammengesetzt.
Organdies - Orgel
* 1
Seite 12.434.Die menschliche Zunge z. B. ist ein Organ, welches aus einer eigentümlich gebauten Schleimhaut, aus Gefäßen, Nerven, [* 3] Muskeln [* 4] etc. besteht. Jedes der genannten Gebilde stellt für sich wiederum ein Organ vor, denn jeder Muskel z. B. besteht aus Bindegewebe, Gefäßen, Nerven und Muskelfasern, und diese Elemente wiederum sind aus Zellen hervorgegangen. Vorläufig hat man sich allgemein daran gewöhnt, als sogen. Elementarorgan die tierische und pflanzliche Zelle [* 5] zu betrachten. (Vgl. Individuum, Leben und Zelle.) - Das Wort Organ wird auch übertragen auf Gegenstände andrer Art, z. B. Wissenschaften, Kunstwerke, insbesondere aber auf das ¶
Staatsleben (Staatsorganismus
). In weiterer Bedeutung bezeichnet Organ jedes Mittel der Gedankenmitteilung, also zunächst die
menschliche Stimme mit besonderer Rücksicht auf ihre Höhe und ihren Klang, namentlich in ihrer oratorischen Anwendung, sodann
auch den Redenden selbst, sobald er nämlich im Namen und Auftrag andrer das Wort führt, und endlich gewisse Wege
der schriftlichen Gedankenmitteilung, namentlich Zeitungen und Zeitschriften, welche einer bestimmten Richtung ausschließlich
dienen, woher Benennungen, wie Regierungsorgan, Parteiorgan etc.