Ordnungsüb
ungen,
dasjenige Gebiet der
Turnkunst, welches sich mit den verschiedenen Anordnungsformen einer
Mehrzahl
von Übenden, sei es am
Ort, sei es in der
Bewegung, beschäftigt. Sie umfassen die
Bildung von
Reihen und
Reihenkörpern, die
Gliederung und
Verschiebung derselben, die Drehungen,
Schwenkungen etc. und schreiten vor bis zu den künstlichern
zusammengesetzten Bewegungsformen des sogen.
Reigens. Die Ordnungsüb
ungen geben somit die Grundformen ab auch für gewisse Gestaltungen
der
Tanzkunst wie für die militärische
Taktik (griech., s. v. w. Anordnungslehre) und sind
ein wesentlicher Gegenstand des Schulturnens, besonders verwendet zur Gewinnung der Aufstellungsformen für die
Freiübungen,
von denen sie wieder die verschiedenen
Gangarten in ihren Bereich ziehen. Das Gebiet der Ordnungsüb
ungen für die
Turnkunst erschlossen
und systematisch gegliedert zu haben, ist das
Verdienst von
Adolf
Spieß (s. d.) in dem vierten Teil seiner
Turnlehre: »Das
Turnen in den Gemeinübungen« (Basel
[* 2] 1845). Eine gute Übersicht gibt
Lions »Leitfaden für den Betrieb der
Ordnungs-
und
Freiübungen« (7. Aufl.,
Brem. 1887).