Orbigny
(spr. -bínji), Alcide
Dessalines d', franz. Reisender und Naturforscher, geb. zu
Couëron
(Unterloire), widmete sich dem
Studium der
Naturwissenschaften, legte 1824 der
Akademie der
Wissenschaften zu
Paris
[* 3] eine
Denkschrift über die
Foraminiferen vor und bereiste 1826-33 in deren Auftrag
Südamerika
[* 4] für das naturhistorische
Museum. Er
kehrte mit sehr umfangreichen Sammlungen zurück und veröffentlichte seine
»Voyage dans l'Amérique méridionale«
(Par. 1835-49, 7 Bde. mit 415
Kupfern und 18
Karten) auf Regierungskosten. Im Anschluß hieran erschienen: »L'homme américain«
(Straßb. 1840, 2 Bde.) und »Descripcion
geografica, historica y statistica di
Bolivia«
[* 5] (Par. 1846, Bd.
1). Ein ganz besonderes
Verdienst hat sich Orbigny
um die
Geologie,
[* 6] namentlich aber die
Paläontologie, erworben.
Seiner »Paléontologie française« (1840 bis 1860, 8 Bde.;
wird von andern fortgesetzt) folgten die Werke: »Paléontologie universelle« und »Mollusques
vivants et fossiles« (1846),
welches Werk als zu umfassend aufgegeben werden mußte;
doch veröffentlichte er noch den »Prodrome de paléontologie« (1858, 3 Bde.),
in welchem er 18,000 Arten verzeichnet.
Seine jetzt veralteten Ansichten über die Bildungsgeschichte der Erdrinde hat er in dem »Cours élémentaire de paléontologie« (1851-52, 3 Bde.) dargelegt. Er starb in Paris. - Sein Bruder Charles d'O., geb. gest. hat sich als Naturforscher durch seine Arbeiten über das Pariser Becken, durch ein »Dictionnaire universel d'histoire naturelle« (Par. 1839 bis 1849, 13 Bde.; neue Ausg. von Fredol, 1876 ff., 28 Bde.) und die »Géologie appliquée aux arts, aux mines et à l'agriculture« (mit Gente, das. 1851; deutsch, Leipz. 1852) bekannt gemacht.