Oran
,
1) Hauptstadt der gleichnamigen
Provinz in
Algerien,
[* 2] welche 86,103 qkm (1563 QM) mit (1881)
767,322 Einw. umfaßt, liegt im
Hintergrund des
Meerbusens von Oran
und ist die bedeutendste Handelsstadt
Algeriens sowie eine
wichtige
Festung
[* 3] mit mehreren
Forts, deren Werke zum Teil schon die
Spanier anlegten. Der eigentliche
Hafen von Oran
war bis vor
kurzem das 8 km nordöstlich gelegene
Mers el Kebir, einer der besten an der ganzen nordafrikanischen
Küste; jetzt hat man durch bedeutende Hafenbauten vor Oran
selbst eine sichere Ankerstätte geschaffen.
Die Stadt, welche einen fast ganz europäischen
Charakter zeigt, ist Hauptort der
Provinz und einer Militärdivision, hat eine
Handelskammer, ein
Collège und (1881) 59,377 Einw., wovon 28,225
Fremde
(Spanier), 20,070
Franzosen und
Juden, außerdem Araber,
Berber,
Neger, deren fast ausschließliche Beschäftigung der
Handel
ist. Der Schiffsverkehr betrug 1883: 4094 Fahrzeuge von 1,231,024
Ton., und 173 Fischerboote erzielten einen
Ertrag von 732,000
Frank. Eine
Eisenbahn führt nach
Algier. Oran
ist Sitz eines deutschen
Konsuls.
Vielleicht schon im
Altertum (als Quiza?) von einer Römerkolonie besetzt oder gegründet, war Oran
im
Mittelalter eine ansehnliche
maurische Stadt. 1509 bemächtigten sich ihrer die
Spanier, welche Oran
auch noch behaupteten, als alle andern Besitzungen längs
der
Küste verloren gingen (1535). 1708 wurde es von den
Mauren belagert und durch
Hunger zur
Übergabe gezwungen,
aber 1732 von den Spaniern wieder erobert, die nun hier bedeutende und ausgedehnte Festungswerke anlegten.
Erdbeben

* 4
Erdbeben.Ein furchtbares Erdbeben [* 4] verwandelte in der Nacht des die Stadt fast in einen Trümmerhaufen. Kaum waren Besatzung und Einwohner in die Stadt, die sie verlassen, zurückgekehrt, als der Bei Mohammed von Mascara die Belagerung begann, die im März 1792 mit der Kapitulation der Belagerten endigte. Die Franzosen, in deren Gewalt die Stadt 1831 kam, stellten die verfallenen Forts wieder her und vermehrten sie durch neue Werke. So wurde der wichtigste Punkt des Westens der französisch-nordafrikanischen Besitzungen.
Vgl. Derrien, Les
Français à Oran
depuis 1830
(Aix 1887). -
2) Stadt in der argentin. Provinz Salta, 10 km von Rio Bermejo, [* 5] 210 m ü. M. mit (1869) 2345 Einw., wurde in der Nacht vom 22. zum und abermals am durch Erdbeben zerstört. Die Wälder der Umgegend sind reich an Zedernholz.