Optomēter
(grch.), optische Instrumente, die durch Bestimmung des Fernpunktes des Auges den Refraktionszustand und durch gleichzeitige ¶
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Bestimmung seines Nahepunktes die Accommodationsweite desselben (s. Accommodationsvermögen) festzustellen ermöglichen. Die
Optometer
von Portesfield, Young und Stampfer beruhen auf dem Scheinerschen Versuche (s. d.). Young wählte zum Sehobjekt eine vertikale,
schwarze Linie und machte seine Messungen bei kurzsichtigen Augen direkt, bei nicht kurzsichtigen durch Einschaltung einer
sphärischen Konvexlinse von 10 cm Brennweite als Okular. Stampfer verfuhr ähnlich, wählte indes statt
der schwarzen Linie eine vertikale Spaltöffnung.
Eine andere Reihe von Optometer
beruht auf Sehprüfungen mit oder ohne Korrektionsgläser. Ein beliebtes Prüfungsobjekt hierbei
ist das Drahtoptometer
(Coccius und von Graefe), das aus einer Reihe parallel gestellter feiner Fäden besteht, die dem Auge
[* 3] beliebig weit genähert werden können und gegen einen hellen Hintergrund zu betrachten sind. Auch feine Druckschrift wird
als Prüfungsobjekt benutzt. Hierher gehören das Optometer
von Smee, Laurence, Burow, Haßner (modifiziert von Donders), bei denen
die Sehobjekte durch verschiedene positiv brechende Gläser betrachtet werden.
Ein drittes Princip, nach dem Optometer
konstruiert werden, ist das des holländ.
Fernrohrs. Mit Bestimmung derjenigen Gläser, mittels deren am deutlichsten in die Ferne gesehen wird, ist gleichzeitig die
Bestimmung der Refraktion getroffen. Das viele Probieren der verschiedenen Gläser zu diesem Zwecke ist in mancher Beziehung
unpraktisch; es läßt sich indes eine veränderliche Brechkraft durch Verbindung eines positiven und
negativen sphärischen Glases herstellen, deren gegenseitiger Abstand veränderlich ist.
Auf solcher Vorrichtung beruht das Optometer
(Refraktometer, Refraktionskompensator) von Albert von Graefe, bei dem ein Objektiv mit
verschiedenen Okularen in veränderliche gegenseitige Abstände gebracht werden kann. Snellen und Landolt konstruierten auf
diesem Princip eine Doppelbrille aus zwei Paaren kombinierter Gläser. Auch die chromatische Aberration
[* 4] des Auges kann zu optometrischen Bestimmungen benutzt werden. Ein sehr brauchbares Optometer
hat Engelhardt konstruiert.