Opāl,
ein amorphes, der
Krystallisation unfähiges Mineral, das sich immer nur derb oder eingesprengt
findet. Der Opal
hat meist vollkommen muscheligen
Bruch, einen ziemlich beträchtlichen
Glanz, zum
Teil einen hohen
Grad von Durchsichtigkeit
und zeigt häufig ein lebhaft schillerndes Farbenspiel
(Opalisieren). Er ist vor dem Lötrohr
[* 3] für sich unschmelzbar, erleidet
aber einen bedeutenden Gewichtsverlust und zerspringt in
Splitter.
Chemisch besteht er aus wasserhaltiger
Kieselsäure, wozu bei einigen
Varietäten oft wenig
Eisenoxyd und
Thonerde kommen; der nicht konstante Wassergehalt beträgt
zwischen 3 und 13 Proz. Es werden verschiedene
Varietäten unterschieden.
1) Der Perlmutteropal
oder
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Ka.scholong (Cacholong) ist perlmutterglänzend, undurchsichtig bis durchscheinend, milchweiß mit einem Stich ins Graue, Gelbliche
und Rötliche, im Bruche flachmuschelig und der weiße mit Dendriten
[* 5] versehen. Er findet sich auf Island,
[* 6] den Färöer, in Kärnten,
der bucharischen Kalmückei. Dieser Opal
nimmt eine schöne Politur an und heißt bei den Juwelieren Kalmückenachat.
2) Der Feueropal
ist hyacinthrot mit einem Stich ins Gelbe, an lichten Stellen irisierend, auch karminrot und apfelgrün, stark
glasglänzend und durchsichtig. Er findet sich zu Zimapan in Mexiko
[* 7] und auf den Färöer und ist als Schmuckstein geschätzt.
3) Der edle Opal
ist wasserhell, milchweiß mit einem Stich ins Wein- und Schwefelgelbe, seltener ins Blaue,
Rote oder Grüne, mit lebhaftem, wandelbarem Farbenspiel, stark glänzend, mit Glas- bis Wachsglanz, mehr oder minder halbdurchsichtig
und findet sich hauptsächlich und am schönsten als Adern und Schnüre in den Trachyttuffen bei Czerwenitza unfern Eperies
in Ungarn,
[* 8] neuerdings auch in Victoria
[* 9] (Australien).
[* 10] Man trägt ihn als Ringstein, Kopf- und Halsschmuck
[* 11] und verwendet ihn auch zu Verzierungen. Am gesuchtesten sind die rotspielenden Stücke. Bei den Alten stand er in hohem Werte;
so wurde der haselnußgroße Opal
des Nonius
[* 12] auf 2400000 M. geschätzt.
4) Der Glasopal (s. d.).
5) Der häufige gemeine Opal
ist milchweiß mit einem Stich ins Rötliche, Gelbliche und Grünliche, auch
gelb und grün in verschiedenen Nuancen, zuweilen baumartig gezeichnet (Moosopal), glas- bis wachsglänzend, halbdurchsichtig
und durchscheinend. Einige Abänderungen des gemeinen Opal
, wie der apfelgrüne schlesische u. a.,
werden geschliffen und zu Ringsteinen und Petschaften benutzt. Der gelbe gemeine Opal
hieß früher Wachsopal und Pechopal.
6) Der Holzopal
ist eine Opal
masse, die als Versteinerungsmaterial von namentlich der Tertiärformation
[* 13] angehörigen Hölzern auftritt und oft noch sehr vorzüglich das Gefüge des Holzes bewahrt hat; er ist weiß, übergehend
ins Gelbe, Graue, Braune, seltener dunkel, zuweilen gestreift und geflammt und findet sich in Holzgestalt, als Ast-, Stamm- und
Wurzelstücke, und zwar von ziemlich bedeutender Größe im Siebengebirge am Rhein, in Siebenbürgen und
Ungarn. Man schneidet ihn in Platten und verarbeitet ihn zu Dosenstücken, besonders in Wien.
[* 14]
7) Der Hydrophan (s. d.).
8) Der Halbopal
ist durchscheinend, manchmal nur an den Kanten, weiß mit einem Stich ins Gelbe, Grüne, Rote, Braune
und Graue, zuweilen auch gefleckt und gestreift. Er ist die gemeinste Abart und findet sich an vielen Orten, z. B. zu Steinheim
bei Hanau,
[* 15] in Mähren,
[* 16] Schlesien,
[* 17] Württemberg,
[* 18] Ungarn u. s. w.
9) Der Jaspopal
oder Eisenopal
steht dem Halbopal sehr nahe, ist aber stark fettglänzend und schwerer, undurchsichtig
oder an den Kanten sehr schwach durchscheinend, durch Eisengehalt gelb, rot oder braun. Ferner gehört
der an heißen Quellen, z. B. auf Island, Neuseeland, Kamtschatka zum Absatz gelangende Kieselsinter (s. d.) auch zu den Opal. Sämtliche
Opal sind, worauf auch die Art ihres Vorkommens hindeutet, als eine allmählich erstarrte Kieselgallerte zu betrachten,
die durch die auf natürlichem Wege erfolgende Zersetzung von Silikaten geliefert wurde.
Der Wert des Opal ist sehr gesunken, jedoch haben sehr große und tadellose Steine noch immer einen außerordentlichen Wert, da der Opal gewöhnlich viele Risse hat. Das Karat kostet 15‒50 M. Die Schlifform des Opal ist stets mugelig und gewöhnlich oval. Ungarischer Opal wird im Handel sehr häufig orientalischer Opal genannt.
Künstlicher Opal kann nach einfachen Methoden erzeugt werden. Schon 1847 erhielt Ebelmen in Paris [* 19] Opalmassen im Durchmesser von 5 bis 6 cm aus dem von ihm entdeckten Kieseläther. Verflüchtigt sich derselbe an feuchter Luft, so bleibt eine gallertartige Masse zurück, welche langsam zu opakem, farbenspielendem Opal erhärtet. Eine ähnliche, zu durchscheinendem, Farbenwandlung zeigendem Opal erstarrende Gallerte erhielt 1856 Maschka, als er durch eine Lösung von Wasserglas Kohlensäure, welche ersteres zersetzt, hindurchleitete. Beide Methoden sind einfach und zu Fabrikbetrieb geeignet.