Onóbrychis
Tournef. (Esparsette), Gattung aus der Familie der Papilionaceen, Kräuter und Halbsträucher, selten dornige Sträucher, mit unpaarig gefiederten Blättern, roten oder weißlichen Blüten in winkelständigen Ähren und halbrunden oder rundlich schneckenförmigen, ungegliederten, nicht aufspringenden Hülsen mit einem, selten zwei nierenförmigen Samen. [* 3] Etwa 70 Arten in Europa, [* 4] Nordafrika und dem gemäßigten Asien. [* 5]
Onóbrychis
viciaefolia
Scop. (Onóbrychis
sativa
Lam.,
Esper), perennierend,
30-60
cm hoch, mit 9-12 paarig gefiederten Blättern, bis 5
cm langen Blütenähren, blaßroten, karminrot geäderten
Blüten
und kreisrundlichen, auf den Seitenflächen grubig netzigen
Hülsen, deren oberer
Rand dick und gerade, während der untere
dünne, gekrümmte kammförmig gezahnt ist. Die
Esparsette wächst wild in
Süd- u. Mitteleuropa und wird
in
Deutschland,
[* 6]
Frankreich und
England als Futtergewächs allgemein kultiviert, bei uns seit Anfang des 18. Jahrh. Neben
der gewöhnlich gebauten einschnittigen Onóbrychis
sativa communis Alfd.
unterscheidet man noch die zweischnittige Onóbrychis
sativa bifera und die dreischürige Onóbrychis sativa
maxima, beides nur Kulturformen, welche je nach
Boden und
Pflege von einer
Spielart in die andre übergehen.
Man erntet vom
Hektar von der Onóbrychis
sativa communis 3000-4000 kg
Heu, von Onóbrychis
sativa bifera 4500-5600 kg und von der Onóbrychis sativa
maxima im günstigsten
Fall 7500 kg
Heu. Die
Esparsette verlangt einen kalkhaltigen, trocknen
Untergrund u. nimmt auf solchem
auch mit geringerm
Boden vorlieb, auf welchem die
Luzerne nicht mehr wachsen würde. Sie mischt sich auch
in das
Gras dürrer
Wiesen und erscheint auf bessern
Wiesen in
Gesellschaft mit der
Luzerne. Man säet sie in ein durch
Hackfrüchte
gereinigtes Land mit ihren
Hülsen ohne Schutzfrucht ein und muß sie von Unkraut rein halten, welches
besonders in den spätern
Jahren immer mehr aufkommt.
Sie hält 5-7 Jahre aus und liefert einen sehr reichen Schnitt, der in der Vollblüte abgebracht und gewöhnlich grün verfüttert wird. Das Futter übertrifft alle Kleearten und eignet sich für alle Haustiere gleich gut. Das Heu enthält neben 16 Proz. Wasser 13,1 eiweißartige Körper, 37,2 Kohlehydrate (mit 2,5 Fett) und 26,7 Proz. Holzfaser. Den Samen nimmt man von alten Stöcken, welche umgebrochen werden müssen. Die Esparsette hinterläßt den Boden schön gekräftigt, und wenn man ihr Kompost gegeben hat, zeigt sich die Bodenkraft merklich erhöht. Da die Wurzeln sehr tief eindringen, so widersteht die Esparsette der größten Dürre.