Onēgasee
(russ. Onéshkoje ósero), nächst dem Ladoga der größte europäische Binnensee, östlich vom Ladoga im russischen Gouvernement Olonez gelegen, mit einem Flächenraum von 9752 qkm (177 QM.), ist bei einer Küstenausdehnung von fast 1400 km 235 km lang und bis 81 km breit. Das nördliche Ufer ist reich an Klippen, [* 2] Inseln und tief eingreifenden Buchten, welch letztere oft auch in eine Reihe langer, schmaler Seen übergehen. Die größte derselben ist die 122 km lange Powenezkaja, zwischen dem östlichen Festland und der Halbinsel Saoneshje.
Das übrige
Ufer ist meist flach und wenig gegliedert. Von den vielen
Inseln sind die bedeutendsten: Klimezki mit über 30 Dörfern,
Sumari, die
Gruppe der Olenji (Hirschinseln) mit reichen Kalklagern, Kish, Kerk, Sjenogubskij u. a.
Der sehr fischreiche
See ist durchschnittlich 156
Tage zugefroren. Die Tiefe soll stellenweise über 400 m
betragen. Bemerkenswert sind die hier, wie auf dem Nördlichen
Polarmeer, vorkommenden
Luftspiegelungen. Seit 1832 wird der
Onegasee
von
Dampfschiffen befahren, die hauptsächlich den regen
Handel mit
Korn und Industriewaren als Einfuhr und
Metall,
Marmor,
Lehm,
Bausteinen,
Holz
[* 3] und
Fischen als Ausfuhr unterhalten.
Um den das
Marienkanalsystem befahrenden
Barken die Schifffahrt zu erleichtern, ist der 1818 angefangene,
aber erst 1851 ganz vollendete Onegakanal angelegt worden, welcher 68 km lang, 23 m breit und 2,14
m tief ist und die Mündung der
Wytegra (am Südufer des
Sees hinziehend u. auf ihrem Weg noch die Megra, Wodliza
und Oschta kreuzend) mit dem
Swir, dem einzigen Abfluß des Onegasees
in den Ladoga, verbindet. Außer den eben genannten,
von S. kommenden
Flüssen nimmt der Onegasee
noch von
NW. die flößbare
Schuja, Suna, Kumssa, Lumbusha, von
Osten die Njemina, Pjälma,
Wodl, von SO. die Andoma, Uleks u. a. auf.