Olozāga,
Don Salustiano de, span. Staatsmann, geb. 1803 zu Logroño, nahm als Advokat daselbst 1831 an einer Verschwörung gegen Ferdinand VII. teil, infolge deren er nach Frankreich floh. Nach Ferdinands Tod (1833) in die Cortes gewählt, zeichnete er sich bald durch seine Rednergabe und seine politische Beweglichkeit aus. Nach mannigfachem Wechsel der Parteien schloß er sich der Königin Christine an, deren erklärter Günstling er ward. 1840 erhielt er den Posten eines Gesandten zu Paris. [* 2] 1843 bildete er ein neues Ministerium, mußte aber, nachdem er vergeblich die Cortes aufgelöst hatte, aus Furcht vor gerichtliche Verantwortung nach Portugal, [* 3] von da nach England und endlich nach Frankreich fliehen.
Als er 1846 die Rückkehr nach Spanien wagte, wurde er sofort verhaftet und erhielt die Freiheit nur gegen das Verbrechen, sich außer Landes zu begeben. Erst 1847 kehrte er nach Madrid [* 4] zurück, hielt sich von nun ab zur Progressistenpartei, half 1855 die neue Verfassung zu stande bringen und ward von neuem als Botschafter nach Paris geschickt. 1865 durch O'Donnells Konterrevolution abermals abgesetzt, wirkte er von Frankreich aus mit allen Mitteln für den Sturz der Königin Isabella, nach welchem ihn die provisorische Regierung im Dezember 1868 wieder zum Botschafter am französischen Hof [* 5] ernannte. Er starb in Enghien bei Paris.