Olm
,
Grottenolm (Proteus anguineus Laur.; s. Tafel: Urodelen, [* 1] Fig. 6), in den unterirdischen Höhlengewässern von Kärnten, Kram und der Balkanhalbinsel [* 2] vorkommende, zu den Perennibranchiaten gehörende, etwa 30 cm lange Amphibienart mit ringsum von einer Flosse umgebenem, plattgedrücktem Fischschwanze, sehr kleinen verkümmerten, drei- und zweizehigen Füßen und äußern Kiemenbüscheln an den Seiten des Halses. Die winzigen Augen liegen in der Tiefe zwischen den Muskeln, [* 3] und die ungefärbte, von dem durchschimmernden Blute rötlich fleischfarbig erscheinende Haut [* 4] geht glatt und gegen den übrigen Körper sogar etwas verdickt über die unbrauchbaren Sehorgane weg.
Das enge
Maul ist mit sehr kleinen Zähnchen bewaffnet. Der Olm
atmet durch
Lungen und Kiemen zugleich und nährt
sich von Schnecken
[* 5] und
Würmern. In Aquarien ist er unschwer zu halten und mit kleingeschnittenen Regenwürmern zu ernähren;
nur muß man ihm gehörige Verstecke
(Tuffsteine u. s. w.) gewähren. Die
Entwicklung vollzieht sich im wesentlichen ganz ähnlich
wie bei den Wassermolchen, nur sind die jungen Larven, wenn sie sich zu bewegen anfangen, beim Olm
nicht
unbedeutend weiter entwickelt als bei diesen. Bemerkenswert ist noch, daß die
Augen der Larven höher entwickelt sind als
beim erwachsenen Olm.
Über seine Fortpflanzung ist kaum etwas bekannt. Mehrere ähnlich lebende Gattungen findet man in
Amerika.
[* 6]