Kaspar, Reformator, geb. zu Trier, studierte seit 1550 in Paris, Orleans und
Bourges, wo er für die Reformation gewonnen wurde, die Rechte und seit 1558 in GenfTheologie. Er wurde 1559 Lehrer an der höhern
Schule in Trier und sammelte hier eine evang. Gemeinde um sich. Der Erzbischof erzwang 1560 seinen
Weggang, worauf er Lehrer, 1561 Professor der Theologie und Hofprediger in Heidelberg wurde. Mit Zacharias
Ursinus (s. d.) arbeitete dann Olevianus an der Einrichtung des pfälz.
Kirchenwesens nach Calvinischen Grundsätzen, vor allem auch durch Abfassung des HeidelbergerKatechismus (s. d.) und der kurpfälz.
Kirchenordnung. 1576 wurde Olevianus seiner Ämter entsetzt und des Landes verwiesen, führte dann die Reformation nach Calvinischem
Muster in den Gebieten der Grafen von Nassau-Siegen, von Solms und von Wied durch und begründete die Schule
zu Herborn, wo er starb. –
Vgl. Sudhoff, Kaspar Olevianus' und Zacharias Ursinus' Leben und ausgewählte Schriften (Elberf.
1857);