Oldenhorn,
Berg, s. Diablerets.
326 Wörter, 2'045 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Berg, s. Diablerets.
Im Geographisches Lexikon der SCHWEIZ, 1902
oder Becca d'Audon (Kt. Bern, Waadt und Wallis). 3126 m. Felspyramide in der Gruppe der Diablerets und Grenzgipfel zwischen Bern, Waadt und Wallis; ö. über dem Thal der Ormonts, sw. über dem Thälchen der Oldenalp und dem Saanethal, n. über dem grossen Zanfleurongletscher und dem Thal von Triqueut (oder Thal der Lizerne), nw. über dem Sanetsch und dem Thal der Morge. Steht mit den Diablerets (3222 m) nach SW. über den Col de Zanfleuron und den Dôme des Diablerets in Verbindung, und sendet nach N. und NO. einen langen Grat aus, der an seinem Ende das Nägelihorn (2597 m) trägt und über der Reuschalp schroff abbricht.
Aus dem SW.-Grat tritt gegen W. der anscheinend mächtige Sporn des Sex Rouge (2977 m) hervor, der jedoch das Firnfeld um kaum 100 m überragt. Der SO.-Grat senkt sich zum Oldenpass oder Col d'Audon (2766 m), von dem der kleine Oldengletscher gegen NO. abfliesst, und hebt sich dann langsam wieder zum Sanetschhorn oder Mont Brun (2946 m). Das Oldenhorn ist einer der schönsten der schweizerischen Aussichtsgipfel unter 3600 m; sein Panorama umfasst die gesamten Walliseralpen vom Mont Blanc bis zu den Bergen des Goms, sowie einen Teil der Berneralpen, des Mittellandes und der Savoyer-
berge, und zeichnet sich noch besonders dadurch aus, dass im Vordergrund ein mächtiger Gletscher liegt. Besteigung entweder von Le Plan des Isles (Ormont Dessus) her mit Nachtquartier in der 1904 erstellten Diableretshütte des S. A. C. in 6 Stunden, oder von Gsteig her über die Oldenalp in 7 Stunden oder auch vom Gasthaus Sanetsch in 4 Stunden. Der Berg wird von den Kurgästen der Ormonts und von Gsteig häufig besucht. Bildet eine dreikantige Neocompyramide. Von Thomas Schöpf in seiner zwischen 1565 und 1577 verfassten und von W. A. B. Coolidge (Josias Simler et les origines de l'Alpinisme jusqu'en 1600. Grenoble 1904) veröffentlichten Inclytae Bernatum urbis cum omni ditionis suae agro et provinciis Delineatio Chorographica als Olden mons zum erstenmal genannt.