Olbers
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Heinrich Wilhelm Matthäus, Astronom, geb. zu Arbergen im Herzogtum Bremen, [* 2] studierte seit 1777 in Göttingen [* 3] Medizin und ließ sich darauf als praktischer Arzt in Bremen nieder, wo er starb. Neben einer ausgebreiteten ärztlichen Praxis beschäftigte er sich noch mit Astronomie, [* 4] die zuletzt die Hauptaufgabe seines Lebens wurde. Mit Jurine in Genf [* 5] gewann er 1811 durch seine Abhandlung über die häutige Bräune die von Napoleon I. für die beste Arbeit über diesen Gegenstand ausgesetzte Prämie. Er entdeckte 1815 den nach ihm benannten periodischen Kometen, [* 6] lieferte das erste vollständige Verzeichnis aller bis dahin beobachteten Kometen (129), lehrte in seiner »Abhandlung über die leichteste und bequemste Methode, die Bahn eines Kometen aus einigen Beobachtungen zu berechnen« (Weimar [* 7] 1797; 3. Ausg. von Galle, Leipz. 1864) ein noch heute beobachtetes Verfahren für die direkte Bestimmung der Kometenbahnen und stellte über die physische Beschaffenheit der Kometen etc. Hypothesen auf, welche noch immer zu den wahrscheinlichsten gehören. Am fand er die von Piazzi beobachtete, seitdem aber nicht mehr gesehene Ceres wieder auf, die Pallas und die Vesta. Außerdem untersuchte er die Wahrscheinlichkeit eines lunarischen Ursprungs der Meteorsteine; [* 8] auch entwickelte er eine Methode zur Berechnung der Sternschnuppen etc. Seinen Briefwechsel mit Bessel gab A. Erman heraus (Leipz. 1852, 2 Bde.). 1850 wurde ihm zu Bremen eine von Steinhäuser modellierte Marmorstatue errichtet.