Oktave
(lat.
Octava, ital. Ottava, griech.
Diapason), der achte
Ton im diatonischen Tonsystem, von einem beliebigen
Grundton
an gerechnet. Die Oktave
ist die Wiederholung des
Grundtons im verjüngten
Maßstab,
[* 3] die vollkommenste
Konsonanz und steht zu ihrem
Grundton im einfachsten Schwingungsverhältnis 1:2. Das Oktavverhältnis nimmt gegenüber allen andern konsonanten
Intervallen
insofern eine Ausnahmestellung ein, als seine noch so vielfache Potenzierung immer wieder einen konsonanten
Ton gibt, während
schon die zweite
Potenz des Quintverhältnisses einen dissonanten
Ton gibt (die
None).
Von alters her werden daher
Töne, die im Oktavverhältnis stehen, als identisch betrachtet. Die Griechen nennen die Oktave.
Diapason,
damit ausdrückend, daß sie alle
Töne umschließt, welche voneinander wesentlich verschieden sind. Im abendländischen Tonsystem
haben die Oktavtöne denselben
Namen (C-c, D-d etc.), und der gesamte
Umfang der musikalisch brauchbaren
Töne wird nach Oktaven
übersichtlich geteilt (vgl.
Buchstabentonschrift und
Noten). Die Oktave
ist das einzige
Intervall, welches
keinerlei
Temperatur erträgt, vielmehr stets ganz rein gestimmt sein muß. Als Zusammenhang kommt die Oktave
in der
Regel nur
rein vor, selten übermäßig (c-cis', als
Vorhalt
vor der großen
None d'), noch seltener vermindert (c-ces',
als
Vorhalt
vor der kleinen
Septime b). Über Oktavverdoppelung und fehlerhafte Oktave
nparallelen s.
Parallelen; über die Oktave
ngattungen
der
Alten s.
Griechische Musik, S. 730, und
Kirchentöne. - Über die Oktave
in kirchlicher Hinsicht s.
Octava; über das Oktave
genannte
Versmaß s.
Stanze.