Ohrensausen,
eine Reihe subjektiver Gehörsempfindungen, welche, durch eine krankhafte Reizung des Hörnervs bedingt, als Sausen, Brausen, Zischen, Pfeifen, Klopfen, Brummen, Rauschen, Knacken, Zirpen etc. empfunden werden. Sie entstehen durch Reizbarkeit des Nervensystems infolge von erschöpfenden Krankheiten, von Blut- und Säfteverlusten, bei gastrischen Zuständen, bei Hirn- und Geisteskranken. Auch können sie durch Verabreichung großer Dosen von Chinin und durch heftige Schallerschütterungen hervorgerufen werden. Am häufigsten aber ist das Ohrensausen ein begleitendes, oft lästiges Symptom der Ohrenkrankheiten. Die Behandlung fällt mit jener des ursachlichen Grundübels zusammen. Es muß aber vor der Anwendung der in Unzahl gegen das Ohrensausen empfohlenen Geheimmittel gewarnt werden, weil die Einträufelungen derselben in den Gehörgang oft von schädlichen Folgen begleitet sind.