Ös-beg
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Volksstamm, s. Usbeken. ^[= (eigentlich Ös-beg, d. h. der Selbstherr), die angesiedelte Bevölkerung Turkestans von rein ...]
Ös-beg
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Ös-beg,
Volksstamm, s. Usbeken. ^[= (eigentlich Ös-beg, d. h. der Selbstherr), die angesiedelte Bevölkerung Turkestans von rein ...]
(eigentlich Ös-beg, d. h. der Selbstherr), die angesiedelte Bevölkerung [* 4] Turkestans von rein türk. Abstammung, im Gegensatz zu den Sart und Tadschik (s. d.). Die bilden den Hauptteil der Landbevölkerung und die herrschenden Klassen der Städtebewohner. Abgesehen von einzelnen kleinern Geschlechtern gehören sie zu zwei Geschlechtsgruppen, den Kyrk-pen-jüs (den Vierzig und Hundert) und den Kytai-Kyptschak. ist kein Geschlechts- oder Stammname, sondern der Name einer Dynastie, gestiftet 1248 von Scheibani-Chan, einem Bruder Batu-Chans, der aus den ihm von seinem Bruder überlassenen Provinzen das Reich Turan gründete.
Ihren Namen erhielt die Dynastie von einem seiner Nachfolger Usbek- (Ösbeg-) Chan, unter dem die Macht des Reichs erstarkte.
Später verfiel dieses der Gewalt der Timuriden, die sich hier am längsten behaupteten, bis 1498 Babar
aus Westturkestan weichen mußte. Hierauf beg
ründete Scheribek-Chan seine Herrschaft in Buchara, und seine Nachfolger gewannen
auch die Oberhoheit über Chiwa, bis endlich 1802 nach langen Bürgerkriegen der Usbeke Mahmed Rachim-Chan die souveräne
Herrschaft errang. Die Gesamtzahl der wird auf 2 Mill. geschätzt. –
Vgl. Vámbéry, Das Türkenvolk in seinen ethnolog. und ethnogr.
Beziehungen (Lpz. 1885).