Theobald von, Historien- und Genremaler, geb. auf dem
Rittergut Nottbeck bei Sternberg in Westfalen, verlor schon im 12. Jahr völlig das Gehör, war 1826-31 Schüler von Matthäi
in Dresden und 1832-36 der Akademie in Düsseldorf unter Schadow. Dann bereiste er Belgien, Frankreich, die Schweiz, Italien
und Algerien und ließ sich 1839 in Dresden nieder, wo er Professor und Ehrenmitglied der Akademie ist.
Unter seinen Bildern, die noch ganz den historisch-romantischen Charakter jener Düsseldorfer Zeit an sich tragen und mehr
die historische Anekdote als die Historie behandeln, sind
zu erwähnen: HansSachs, Tod der heil. Elisabeth (1835), der sterbende
Beduine, und seit 1843 in Dresden entstanden: der sächsische Prinzenraub, Albrecht Dürer in Venedig von Giovanni Bellini
besucht, Tassos Tod, Maria Theresia am Sarg ihres Gatten, Schiller in der Karlsschule die «Räuber» vortragend (1845), ein
Predigtamtskandidat vor dem alten Dessauer, das ebenso ergötzlich ist wie der junge Offizier, der Werthers
Leiden vorliest, Weimars goldne Tage unter Karl August, und 1875: Winckelmann als Bibliothekar des Grafen von Bünau sowie
Leibniz vor der Königin Sophie Charlotte. Viele dieser Bilder wurden lithographiert oder gestochen. Er illustrierte die
«Wurzelprinzessin» (mit Robert Reinick),
das «Deutsche Balladenbuch» (1852) und die «Deutsche
Geschichte in Bildern» (1855).