L.
(Nachtkerze),
Gattung aus der
Familie der
Onagraceen, ein- oder mehrjährige
Kräuter mit einfachen, rosettenförmig
gestellten
Wurzelblättern, abwechselnden Stengelblättern, schönen, großen, meist gelben, einzeln in den
Achseln stehenden
Blumen, die aber im ganzen eine große
Ähre,
Traube oder einen
Strauß
[* 3] bilden, und vierklappiger, vielsamiger
Kapsel. Von den
ca. 100 namentlich in
Nordamerika
[* 4] heimischen
Arten werden mehrere bei uns in
Gärten kultiviert. Oenothera biennisL.
(Gartenrapunzel) stammt aus
Virginia, ist jetzt aber in
Europa
[* 5] einheimisch, wird im und darüber
hoch und hat
gestielte, verkehrt-eiförmige, buchtig gezahnte
Wurzelblätter, lanzettförmige, fast ganzrandige Stengelblätter und große,
gelbe, fast ährenständige
Blumen, welche sich abends öffnen und nur einen
Tag blühen. Man kultiviert sie als Salatpflanze,
indem die lange, schmächtige
Wurzel
[* 6] in humosem, nahrhaftem
Boden fleischig möhrenartig wird und dann ein wohlschmeckende
Gemüse (Rapontika) liefert. 1614 kam die
Pflanze nach
England und später zu uns.
Pflanzengattung aus der Familie der Onagraceen (s. d.) mit gegen 100 fast sämtlich in Amerika
[* 7] einheimischen,
teilweise durch Kultur auch in der Alten Welt verbreiteten Arten. Sie haben einfache, abwechselnde Blätter und meist große
und schön gefärbte, in Ähren, Trauben, Sträuße gestellte Blumen. Außer mehrern schönen Zierpflanzen unserer Gärten mit
gelben, rosen- oder purpurroten oder gescheckten Blumen, deren Mehrzahl im Freien aushält und durch Samen
[* 8] leicht
vermehrt werden kann, gehört hierher die zweijährige oder gemeine Nachtkerze, Gartenrapunzel oder Siebenschläfer (Oenothera biennisL., s. Tafel: Myrtifloren,
[* 9]
Fig. 6), die vielfach als Salatpflanze angebaut wird, indem ihre durch die
Kultur fleischig werdende rübenartige Wurzel (Rapontika- oder Rapuntikawurzel), gekocht und in Scheiben geschnitten,
einen
wohlschmeckenden Salat abgiebt.
Diese Pflanze stammt zwar aus Nordamerika, wächst aber seit langer Zeit in fast ganz Deutschland
[* 10] an sandigen
Flußufern, in Sandgruben, Steinbrüchen und auf wüsten steinigen Plätzen wild. IhreStengel
[* 11] erreichen auf gutem Boden bis 2 m
Höhe und sind mit dicht stehenden, lanzettförmigen, gezähnelten Blättern besetzt. Um dieselbe als Salatpflanze zu kultivieren,
muß man den Samen breitwürfig oder in Reihen auf Beete mit nahrhaften, jedoch nicht frisch gedüngten Bodensäen und die
zu dicht stehenden Pflanzen ausziehen.
Mehrere einjährige Arten, die in den Gärten als Zierpflanzen gezogen werden, sind von einigen Botanikern zu einer besondern
Gattung Godetia vereint worden und werden auch von den Gärtnern allgemein unter diesem Namen geführt.
Es sind: Oenothera rubicunda Steud. (GodetiarubicundaSp.), ein hübscher aufrechter, 50 cm hoher Busch mit violettrosenroten Blumen,
deren Blätter innen mit je einem purpurnen Flecken geziert sind;
von ihr unterscheidet sich var. splendens durch größere
purpurkarminrote Flecken und var. Schamini durch milchweiße Blumen mit purpurroten Makeln.
Oenothera Lindleyana
Dougl. (GodetiaLindleyana,Sp.) hat etwas größere, in ährenförmigen Trauben stehende, blaßpurpurrosenrote, am Nagel oder
in der Mitte der Kronblätter mit einem breiten karminrosenroten oder purpurnen Flecken gezeichnete Blumen.
Auch von ihr giebt
es mehrere Varietäten, von denen var. Tom Pouce wegen ihres zwerghaften und sehr dichtbuschigen Wuchses
sowohl wie wegen ihrer großen Sträuße lilarosenroter, innen atlasweiß reflektierender Blumen ein wertvolles Einfassungsmaterial
liefert.
Oenothera Whitneyi A. Gray endlich, die ausgezeichnetste,
ist nur 30 cm hoch und trägt große, zart rosenrote, auf den verkehrtherzförmigen Kronblättern mit großen, leuchtend
purpurroten Flecken verzierte Blumen, die den ganzen obern Teil der Pflanze bedecken. Die beliebteste ihrer
Formen, var. Lady Albemarle, bildet einen dichten Busch mit außerordentlich zahlreichen, leuchtend karminroten Blumen mit einem
Durchmesser von 8 cm.
Man sät diese einjährigen Arten mit Vorteil Ende September auf ein sorgfältig zubereitetes Beet, pikiert die Pflänzchen
und hebt sie im April mit dem Erdballen aus, um sie an Ort und Stelle zu setzen. Man sät sie auch im
März in Mistbeetkästen oder auf den Platz, auf welchem sie blühen sollen, möglichst dünn.