Ölsäure,
s. Oleinsäure.
212 Wörter, 1'573 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
s. Oleinsäure.
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Bei der Kerzenfabrikation werden feste Fette verseift, d. h. in fette Säuren und Glycerin gespalten. Man erhält ein Gemisch von Stearinsäure, Palmitinsäure und Ölsäure, aus welchem man letztere abpreßt. Sie allein ist bei gewöhnlicher Temperatur flüssig, Stearin- und Palmitinsäure, welche das Stearin des Handels bilden, sind starr. Man hat nun beobachtet, daß die Ausbeute an Stearin steigt, wenn man die Fette statt mit Kalk und gespanntem Wasserdampf mit konzentrierter Schwefelsäure verseift. Hierbei geht ein Teil der flüssigen Ölsäure in starre Isoölsäure über und mischt sich dem Stearin bei. Jedoch werden immer noch 20-30 Proz. Ölsäure als minderwertiges Nebenprodukt erhalten. Nun kann man aber auch den Rest der Ölsäure in Kerzenmaterial verwandeln, wenn man 10 Teile derselben mit 1 Teil Chlorzink auf 180° erhitzt, das Produkt mehrmals mit verdünnter Salzsäure, dann mit Wasser auskocht, vollständig vom Wasser trennt und (wie nach der Schwefelsäureverseifung) mit überhitztem Wasserdampf destilliert. Das Destillat wird nach dem Erkalten durch Abpressen gereinigt. Bei diesem Verfahren bilden sich nach Benedikt zunächst drei Chlorzinkadditionsprodukte. Diese zerfallen beim Kochen mit verdünnter Salzsäure in zwei Oxystearinsäuren und Chlorzink, welches ausgewaschen wird. Bei der nachfolgenden Destillation mit überhitztem Wasserdampf gehen beide Oxystearinsäuren in ihre Anhydride über, das eine Oxystearinsäureanhydrid aber zerfällt weiter in Isoölsäure und flüssige Ölsäure, die abgepreßt werden muß.