Ökolampādius,
Johannes, eigentlich Hußgen (nicht Hausschein), einer der Kirchenreformatoren ¶
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des 16. Jahrh., geb. 1482 zu Weinsberg in Württemberg, [* 3] studierte zu Bologna die Rechte, zu Heidelberg, [* 4] Tübingen [* 5] und Stuttgart [* 6] Humaniora, worauf er nach Weinsberg zurückkehrte. 1516 ward er Prediger zu Basel, [* 7] wo er an Erasmus' neutestamentlichen Arbeiten teilnahm; 1518 nach Augsburg [* 8] berufen, trat er 1520 in das Brigittenkloster Altenmünster bei Augsburg, entfloh aber, von den Mönchen der Beschäftigung mit Luthers Schriften wegen angefeindet, bald darauf zu Franz v. Sickingen auf die Ebernburg.
Aber schon 1522 ging er wieder nach Basel,
wo er Professor der Theologie und Predigersubstitut an der Martinskirche wurde. Seine Disputationen
zu Baden
[* 9] 1526 und Bern
[* 10] 1528 mit den kirchlichen Gegnern beschleunigten die Einführung der Reformation auch
in Basel,
wo Ökolampadius
1529 als Münsterpfarrer an die Spitze des Kirchenwesens trat. 1531 wurde er mit Bucer und Blarer zur Einführung
der Reformation nach Ulm
[* 11] berufen. In den über die Abendmahlslehre mit Luther entstandenen Konflikten trat Ökolampadius
, wie seine Schrift
»De genuina verborum Domini, hoc est corpus meum, interpretatione« (1525) bekundet, der Ansicht Zwinglis bei. Dennoch disputierte
er 1529 beim Religionsgespräch zu Marburg
[* 12] so schonend wie möglich mit Luther. Er starb Sein Grab mit lateinischer
Aufschrift findet sich im Kreuzgang der Hauptkirche zu Basel.
Sein Leben beschrieben Herzog (Basel
1843, 2 Bde.) und Hagenbach
(mit ausgewählten Schriften, Elberf. 1859).