Odense
,
[* 2] dän.
Amt, den nordwestlichen Teil der
Insel
Fünen nebst mehreren kleinern
Inseln (Romsö, Äbelo, Fänö, Bogö,
Thorö, Brandsö u. a. im Odense
-Fjord) umfassend, 1770 qkm (32,13
QM.) groß mit (1880) 128,877 Einw.
Die Hauptstadt Odense
, an der Odense-Aa
und dem Odensekanal,
Knotenpunkt der
Eisenbahnen
Nyborg-Strib
(Fredericia),
Odense-Svendborg und Odense
-Bogense, hat 4
Kirchen (darunter die St. Knutskirche, ein gotischer Backsteinbau aus dem 13.
Jahrhundert,
mit
Krypte und mehreren Königsgräbern), eine
Kathedralschule, Stiftsbibliothek, ein
Fräuleinstift, ein
Schloß und ist Sitz
des Stiftsamtmanns, des
Bischofs für
Fünen und eines deutschen
Konsulats. An gewerblichen Anstalten befinden
sich daselbst mehrere
Brauereien,
Branntweinbrennerei,
Tabaks- und
Zigarren-, Zeugfabriken,
Gerbereien,
Eisengießereien und Maschinenfabriken
etc. Die Ausfuhr besteht hauptsächlich in
Getreide.
[* 3] 1885 liefen daselbst 826
Schiffe
[* 4] mit einer
Ladung von 40,066
Ton. ein und
aus. Die Einwohnerzahl betrug 1885: 25,600. Das dortige
Bistum wurde 988 von König
Harald Blauzahn gestiftet.
Auf dem
Reichstag von Odense
erhielten 1527 die
Protestanten freie Religionsübung. Odense
ist Geburtsort des Dichters H. C.
Andersen.
- Die Odense-Aa
entspringt im südlichen
Fünen, nimmt den Abfluß des Arreskovsees auf und fällt nach 60 km langem
Lauf in
den Odense
kanal, der,
ca. 7½ km lang und 1796-1804 gegraben, Odense
mit dem Odense
fjord verbindet.
Letzterer
schneidet vom
Kattegat aus durch die schmale Mündung Midsund 15 km in das nördliche
Fünen ein, ist inselreich und hat bei
Klintebjerg einen 4,5 m tiefen Winterhafen, vor welchem die kleine
Insel Vikelsö liegt.