Titel
Obrádović
(spr. -witsch),
Dositheus, serb. Schriftsteller, geb. 1739 in Jakovo bei
Temesvar, trat als
Jüngling in
das
Kloster Opowo, führte aber dann ein bewegtes Wanderleben in
Dalmatien, anf dem
Berge
Athos und in Smyrna, wo er drei Jahre
lang die theol. Vorlesungen des Griechen Hierotheos hörte, in
Albanien,
Wien,
[* 2]
Italien,
[* 3]
Konstantinopel,
[* 4] überall
als
Lehrer thätig und selbst die alten und neuern
Sprachen und
Litteraturen eifrig studierend. 1783 kam er als Erzieher zweier
Rumänen nach
Halle,
[* 5] hörte selbst philos. und theol. Vorlesungen und begann zugleich in
Leipzig
[* 6] seine Erlebnisse("Zivot i
piklučenija") drucken zu lassen, denen dann noch zwei andere
Bücher, darunter
«Äsops Fabeln» (1788), folgten. Diese und
die spätern
Schriften O.s waren epochemachend für die serb. Litteratur, weil darin zum erstenmal die
wirkliche serb. Volkssprache statt der bisherigen kirchenslaw. Büchersprache angewendet wurde.
Nachdem Obrádovic
dann
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