Oboe
oder Hoboe
(frz. hautbois, «hohes
Holzblasinstrument»),
ein Holzblasinstrument, sowohl als Soloinstrument wie im Orchester und in der Militärmusik gebräuchlich
und bis zu Ende des 18. Jahrh. von allen Holzinstrumenten das üblichste. Die Oboe
besteht
aus einer
Röhre, die, nach unten zu konisch sich erweiternd, in einen
Schallbecher
(Trichter,
Stürze) ausläuft
und mit
Tonlöchern und
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Klap-509 pen sowie mit einem Mundstück, mittels dessen sie intoniert wird, versehen ist. Die Zahl der Klappen beträgt 13 oder 14. Der
Umfang der Oboe
erstreckt sich vom kleinen h (oder b) bis zum dreigestrichenen d (oder f). Im Militärorchester
ist die Oboe
, wie allgemein in den Chören der frühern klassischen Zeit, wegen der Schärfe ihres Klanges
das melodieführende Hauptinstrument, daher der Name Hautboisten (s. d.). Die Oboe
ist offenbar aus der alten Schalmei entstanden;
sie ist nur eine vervollkommnete Diskant-Schalmei. Die Technik des Spiels war schon zu Anfang des 18. Jahrh. entwickelt; damals
gab es zwei Hauptarten:
1) Oboe
piccola, unsere jetzige gewöhnliche Oboe
, für Sopran und Alt;
2) Oboe
bassa (Grand Hautbois), etwas größer und eine Terz tiefer (in A) stehend; daneben noch die Oboe
da caccia (s. Englisch-Horn),
und die Oboe
d'amore (d'amour, auch longa), gleich der Oboe
bassa eine Terz tiefer stehend als die gewöhnliche Oboe
, an
Klang etwas schwächer als diese, aber angenehmer, mit einer Schallstürze, die von annähernd kugelartiger Gestalt und
größerer Körperweite als bei der gewöhnlichen Oboe
, außerdem inwendig ganz hohl und am untern Ende nur von einem
ganz kleinen Schallloche (von etwa 2,5 cm Durchmesser) durchbrochen war. Durch diese Gestalt der Mündung ward
der Klang lieblicher. Sie ist seit 1680 bekannt. – Oboe
nschulen schrieben Sellner, Barret, Garnier u.a.