Oberstrass
(Kt., Bez. und Gem. Zürich, Stadtkreis IV). Kirche in 487 m. Reform. Kirchgemeinde und Quartier der Stadt Zürich; bildet zusammen mit Unterstrass und Wipkingen deren Kreis IV. 431 Häuser, 6260 Ew. Zum erstenmal 1376 als obere Strasse erwähnt und zwar nach der hoher am Zürichberg gelegenen (schon 1295 genannten) Landstrasse nach Winterthur im Gegensatz zu der tiefer unten nahe der Limmat hinziehenden sog. «untern Strasse» nach Schaffhausen. Römische Wasserleitung in Mühlehalden.
Grundeigentum besassen in Oberstrass
während des 13. Jahrhunderts die Benediktinerinnenabtei Zürich,
das Augustinerkloster
am
Zürichberg, das Chorherrenstift und der
Spital zu Zürich.
Das hohe Gericht scheint der städtischen Reichsvogtei zugestanden zu
haben, bis es 1363 an den Propst des Chorherrenstiftes Zürich
kam. Die niedere Vogtei war wahrscheinlich mit der hohen Vogtei verbunden.
Nach 1400 bildete Oberstrass
als besondere
«Wacht» (Gemeinde) einen Teil der städtischen Vogtei der Vierwachten
(Ober- und
Unterstrass,
Fluntern und
Hottingen).
Gehörte in kirchlicher Beziehung zuerst zum Grossmünster (Pfarrkirche des Chorherrenstiftes) und kam 1614 zur neugegründeten Kirchgemeinde Predigern. Seit 1861 eigene Pfarrei. Die kleine Pfarrkirche ist 1734 erbaut und 1871 erweitert worden. Der Ort hatte im Kriegsjahr 1799 viel zu leiden und wurde 1802 während der Beschiessung der Stadt Zürich von den helvetischen Truppen besetzt. Gleich den übrigen Ausgemeinden 1893 mit der Stadt Zürich vereinigt. Das Wappen zeigt den silbernen Krattenturm im grünen Felde. Zu Beginn des Jahres 1770 rutschte der vom unterirdischen Wasser durchtränkte Hang des sog. Geissberges bis nahe an den ebenen Teil der Gemeinde herunter und verursachte ziemlichen Schaden an Obstbäumen und Weinreben. Vergl. Nüscheler, Arnold. Ein histor. Gang durch die Nachbargemeinden der Stadt Zürich (in Salomon Vögelins Werk Das alte Zürich. 2. Aufl. 1890; mit Karte). S. auch den Art. Zürich (Stadt).