O-Beine
(Genu varum, Säbelbeine), s. Bein.
Beine
6 Wörter, 44 Zeichen
Beine
(Genu varum, Säbelbeine), s. Bein.
Beilast - Bein
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Seite 2.626.im allgemeinen jeder Knochen [* 3] (wie in Gebein, Beinhaus, Elfenbein), dann insbesondere beim Menschen die Hintergliedmaße, bei den übrigen Wirbeltieren die dieser entsprechende Extremität (Hinterflosse, Hinterbein); auch in übertragener Bedeutung (als zum Gehen oder Laufen dienendes Organ) bei den Vierfüßern die vordere Extremität (Vorderbein), bei den Wirbellosen die Extremität überhaupt. Bei den Wirbeltieren ist es mittels des Beckengürtels am Rumpf befestigt; im großen und ganzen sind seine Knochen eine Wiederholung derjenigen des Arms und bilden sich gleich diesen zurück oder verschmelzen miteinander.
Glied (künstliches)
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Glied.Namentlich ist hier das Vogelbein bemerkenswert, für welches schon Anklänge bei den Reptilien vorhanden sind. Die oberste Reihe der Fußwurzel- (Tarsus-) Knochen verschmilzt nämlich unter sich und mit dem Unterende des Schienbeins, dem sich der Rest des Wadenbeins gleichfalls anfügt; anderseits verschmilzt die zweite Reihe der Tarsusknochen mit dem ersten Glied [* 4] jeder Zehe (mit Ausnahme der großen Zehe) oder mit den sogen. Mittelfuß- (Metatarsal-) Knochen zum sogen. Lauf.
Sonach befindet sich die Gelenkverbindung des Fußes mit dem Unterschenkel bei den Vögeln nicht wie bei den Säugetieren am Anfang des Fußes, sondern mehr in der Mitte, der Fuß ist also hier gleichsam zerrissen. Bei den Säugetieren wird am Unterschenkel das Wadenbein gleichfalls oft zurückgebildet oder verwächst mit dem Schienbein; von den ursprünglichen 10 Knochen des Fußes sind höchstens 7 vorhanden, vielfach aber noch weniger (s. Fuß); dasselbe gilt von den Zehen, welche bis auf eine verkümmern können (Einhufer). S. die einzelnen Gruppen.
Am Bein des Menschen (s. Tafel »Skelett [* 5] I«) wird die Grundlage des Oberschenkels (femur) aus einem Röhrenknochen gebildet, der zugleich der längste Knochen des Körpers ist. Sein oberes, rechtwinkelig umgebogenes Ende trägt einen kugelförmigen Gelenkkopf, welcher in die einer halben Hohlkugel entsprechende Pfanne des Beckenknochens eingesenkt ist und mit dieser zusammen das Hüftgelenk (s. Hüfte) bildet; das untere Gelenkende tritt mit dem breiten obern Ende des Schienbeins zu dem Kniegelenk (s. Knie) zusammen.
Bänder des Menschen
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Bänder.Der Unterschenkel (crus) besitzt zwei Knochen: das stärkere Schienbein (tibia) und das viel dünnere Wadenbein (fibula). Das obere Ende des letztern ist unbeweglich mit dem entsprechenden Ende des Schienbeins verbunden, beteiligt sich aber nicht an der Bildung des Kniegelenks. Dagegen steht der Fuß (s. d.) mit beiden Röhrenknochen des Unterschenkels in Gelenkverbindung, indem der oberste Fußwurzelknochen, das Sprungbein (talus, astragalus, s. Fuß), von den fest verbundenen untern Enden (den sogen. Knöcheln, s. d.) des Schien- und Wadenbeins wie von einer Gabel umfaßt und durch viele Bänder (s. Tafel »Bänder«) [* 6] in dieser Lage gesichert wird. Die mächtigen Muskeln [* 7] (s. die betr. Tafel) zur Bewegung des Beins als eines Ganzen kommen gleich den zur Streckung oder Beugung des [* 8] Unterschenkels im Kniegelenk ¶
Beinarbeiten - Beinhau
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Seite 2.627.Blutgefässe des Mensch
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Blutgefäße.bestimmten vom Becken her. Die am Unterschenkel befindlichen Muskeln bewegen den Fuß; von ihnen sind am wichtigsten diejenigen, welche am hintern Umfang des erstern die sogen. Wade bilden und sich zu der gemeinschaftlichen, sehr starken Achillessehne (s. d.) vereinigen, welche sich an den Höcker des Fersenbeins ansetzt. Die tiefer gelegenen Muskeln an der Hinterseite sowie diejenigen an der Vorderseite des Unterschenkels gehen zum Teil an die Fußwurzel-, zum Teil an die Zehenknochen und bewegen diese Teile. Die Pulsadern (s. Tafel »Blutgefäße«) [* 10] des Beins stammen fast sämtlich aus der großen Schenkelschlagader (arteria femoralis),
Nerven II
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Nerven II.welche durch den Leistenkanal aus der Bauchhöhle hervortritt und sich in der Kniekehle in die vordere und hintere Schienbeinarterie teilt. Die Nerven [* 11] (s. Tafel »Nerven II«, [* 12] Fig. 5) des Beins treten in zwei Stämmen (Schenkel- und Hüftnerv) vom Becken aus an das Bein heran.
Krumme Beine
nennt der gewöhnliche Sprachgebrauch sowohl Verkrümmungen des Oberschenkels und der Unterschenkelknochen als
vor allem winkelige Stellungen beider Knochen zu einander. Krümmungen und Knickungen im Verlauf des Knochenschaftes
entstehen durch schief geheilte Knochenbrüche (s. d.), außerordentlich häufig durch englische Krankheit (s. Rhachitis), weit
seltener durch wirkliche Knochenerweichung (s. d.). Die Verkrümmungen nach schiefer Heilung eines Bruches sind stets mit einer
erheblichen Verkürzung verbunden, so daß eine volle Heilung nicht erzielt werden kann, wenn es selbst
gelingt, durch nochmaliges Brechen des Knochens oder keilförmige Ausmeißelung (Osteotomie) an dem Winkel
[* 13] den Schaft gerade zu
richten und in dieser Richtung die Heilung im Streckverband zu erzielen.
Ähnlich ungünstig verhält es sich mit denjenigen Fällen, welche in früher Kindheit durch englische Krankheit
entstanden sind. Auch hier ist im spätern Alter eine vollkommene Geradestellung selten herzustellen, während bei Kindern
durch zweckmäßige Maschinen oft ausgezeichnete Erfolge erreicht werden. Ganz aussichtslos ist die Behandlung der krummen
Beine
bei Osteomalacie, wo zuweilen die unglaublichsten korkzieherartigen Krümmungen der Knochen beobachtet werden.
Häufiger als diese Entstehungsmöglichkeiten sind die Fälle, bei welchen im Kniegelenk eine Abweichung
der Knochenachse des Oberschenkels von der des Unterschenkels stattfindet. Ist der Winkel im Knie nach außen offen, so nennt
man die krummen Beine
X-Beine oder Bäckerbeine (genu valgum), ist er nach innen offen, O-Beine oder Säbelbeine (genu varum).
Auch diese fehlerhaften Stellungen können ursprünglich auf englischer Krankheit beruhen, sie können
aber, wie die Namen sagen, auch erworben werden.
Dienstbarkeit - Dienst
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Dienste.
Dadurch, daß z. B. die Bäcker in gebückter Stellung schwere Schieber halten müssen, pressen sie die Kniee fest zusammen,
während die Füße zum festern Stehen soweit wie möglich voneinander entfernt gestellt werden; daraus entsteht
das habituelle genu valgum, während bei alten Kavalleristen das gewohnheitsmäßige Anschmiegen der Beine
an den rundlichen
Pferdeleib die Säbelbeinform begünstigt. Im jugendlichen Alter leistet das Tragen gut sitzender orthopädischer Maschinen,
welche aus Stiefel, Stahlstangen mit Gelenk und Lederkappen zur Fixierung am Bein bestehen, oft ausgezeichnete Dienste
[* 14] mit dauerndem
Erfolg. Im spätern Alter schleifen sich die Oberflächen der Gelenkenden so ab, daß dann eine Heilung
nicht mehr möglich ist. - Knöcherne Verwachsungen (Ankylose) im Hüft- oder Kniegelenk sind die Folge chronischer Gelenkentzündung
(s. d.).