Oāsen
(kopt. Uah, arab.
Wāh), die in
Wüsten vorkommenden kulturfähigen Landstriche, welche man mit
Inseln im Sandmeer
verglichen hat. Die Oasen
Nordafrikas sind bassinartige, von Bergketten und Hügelzügen umgebene Vertiefungen, die
entweder durch einen kleinen, aus dem spärlichen Regenwasser angesammelten
Bach oder
See bewässert werden
oder aus
Quellen, die einer der umgebenden Hochflächen entspringen. Diese Wasseransammlungen bedingen die Bewohnbarkeit der
Oasen
, indem sie eine rege
Vegetation hervorrufen, welche hauptsächlich durch die
Dattelpalme
(Phoenix dactylifera), die Dumpalme
(Crucifera thebaica), den arabischen
Gummibaum
(Acacia vera) und den Mannastrauch
(Tamarix africana) charakterisiert
ist.
Die Oasen
bestimmen die
Richtung der
Karawanen in der
Wüste und bilden unentbehrliche Ruhepunkte für dieselben, wo sie
Wasser
aufnehmen und sich verproviantieren. Die Karawanenstraßen haben daher seit den ältesten
Zeiten so ziemlich ihre
Richtung
beibehalten.
Schon im
Altertum berühmt, zum Teil als Verbannungsorte, waren die Oase des
Jupiter
Ammon
[* 2] (jetzt
Oase von
Siwah) und die westlichere Oase
Audschila sowie die sogen.
Kleine
(Farafrah und
Bacharieh) und
Große Oase
(Chargeh und
Dachel) zunächst westlich von
Ägypten.
[* 3] Die
Franzosen haben in neuester Zeit mit glücklichem Erfolg in der algerischen
Provinz
Konstantine durch
Anlage von artesischen
Brunnen
[* 4] neue Oasen
zu schaffen versucht.