Nyktalopīe
s. Tagblindheit.
Nyktalopie
5 Wörter, 52 Zeichen
s. Tagblindheit.
(Nachtsehen, Nyktalopie, Coecitas diurna), Mangel des Gesichts, der darin besteht, daß die Kranken bei Tag und besonders gegen Mittag schwachsichtig oder blind sind, mag sie nun Licht [* 3] oder Dämmerung umgeben, während sie des Nachts, vorzüglich gegen Mitternacht, bei Kerzen- oder bei Mondlicht am besten sehen. Die Krankheit befällt fast immer beide Augen zu gleicher Zeit. Die wahre Tagblindheit ist eine rein periodische Krankheit und hängt nicht von dem Grade des Lichts ab wie die symptomatische Tagblindheit. Beide beruhen auf einem Reizungszustand der Retina, in welchem dieselbe helles Licht nicht verträgt.
Als Ursachen der Tagblindheit werden genannt verschiedene Krankheiten des Auges und des Körpers überhaupt, ferner Entwöhnung vom Licht, erbliche Anlage und endemische Einflüsse. Die Prognose hängt von den Ursachen ab. Die als reines Lokalleiden der Netzhaut auftretende Tagblindheit pflegt in 2-3 Monaten zu verschwinden, macht aber bisweilen, selbst zu bestimmten Jahreszeiten, [* 4] Rückfälle. Die durch Entwöhnung vom Licht entstandene Tagblindheit geht bei falscher Behandlung des Auges leicht in vollkommene Blindheit über. Außer der Beseitigung der Ursachen hat die ärztliche Behandlung namentlich darauf zu sehen, daß der Kranke seine Augen längere Zeit hindurch vollkommen ruhen lasse und sie erst ganz allmählich dem Lichtreiz wieder aussetze. In nordischen Ländern ist der Gebrauch einer Schneebrille als schützendes Mittel zu empfehlen.