Nufenenpass
,
italienisch Passo di Novena (Kt. Wallis,
Bez. Goms
und Kt. Tessin,
Bez. Leventina).
2441 m. Passübergang zwischen dem
Nufenenstock und dem
Pizzo Gallina, in der das Oberwallis von Italien und dem Kanton Tessin
trennenden Kette. Führt von
Ulrichen durch
das
Eginenthal und das Bedrettothal in 8½ Stunden nach
Airolo. Der Saumpfad von
Ulrichen aus gabelt sich bei den
Hütten von
Altstaffel nach rechts in den Weg über den
Gries- und nach links in den über den Nufenenpass.
Die etwa eine Stunde
über Altstaffel gelegene Passhöhe bildet ein ausgedehntes
Plateau, über das der Weg durch
Steinhaufen markiert ist. Prachtvolle
Aussicht auf die Gipfel um den
Aletschgletscher. Der Abstieg vollzieht sich zuerst über Firnflecken und dann über Alpweiden
nach
All' Acqua, wo der Fahrweg nach
Airolo beginnt. Der Nufenenpass
ist wie der ihm benachbarte
Griespass
schon seit alten Zeiten bekannt und zusammen mit der
Grimsel im 15. und 16. Jahrhundert als Uebergang von Bern
und
Interlaken nach
Italien oft benutzt worden. Er war mit einem ordentlichen Weg versehen und konnte mit Saumtieren ohne jegliche Schwierigkeit
überschritten werden. Seit dem Bau der
Strassen über den
Simplon und den
Gotthard sind dann
Nufenen- und
Griespass als Handelsrouten allmählig verödet, so dass beide jetzt nur noch von Touristen Besuch erhalten. Der Chronist
Sebastian
Münster erwähnt den
Pass schon 1544 in seiner Cosmographia, wo er schreibt: per
Gries et Nyfi patet iter ad Eschenthal,
quae vallis est de ditione Mediolanensi. In den stark krystallinischen Schiefern am Nufenenpass
findet
man Belemniten und andere Fossilien des Lias, was beweist, dass diese Schiefer durch Gebirgsdruck umgeformte Sedimente der
Sekundärepoche sind.