Nudrit
(Pont de) (Kt. Wallis,
Bez. Entremont,
Gem.
Bourg Saint Pierre). Etwa 2190 m.
Brücke über die
Dranse d'Entremont, 600 m n.
der Vereinigung ihrer beiden (aus der
Combe des Morts bezw. dem Val de
Barasson kommenden) Quellarme und in der Mitte zwischen
dem
Hospiz auf dem Grossen
St. Bernhard und dem
Pas de Marengo. Bleibt während eines guten Teiles des Jahres unter
Schnee- und
Lawinenresten begraben. Während der Grenzstreitigkeiten zwischen den Wallisern und dem
Bischof von
Sitten
einerseits und den Bewohnern des Aostathales und dem Herzog von Savoyen andererseits wollten diese letztern zu Beginn des 18. Jahrhunderts
ihr Gebiet bis zum Pont de Nudrit
ausgedehnt wissen, so dass also das
Hospiz auf dem Grossen
St. Bernhard und alle Alpweiden
um dasselbe zu Savoyen gehört hätten.
Nach langen Streitigkeiten und Verhandlungen verlegte man dann 1732 die Grenze an den
See auf der Passhöhe, wo sie heute
noch durchzieht. Aus dieser Zeit stammt auch der jetzt noch dort stehende
Markstein. Philibert Amédée Arnod beschreibt in
seiner 1691-1694 geschriebenen und von W.
A. B. Coolidge (Josias
Simler et les origines de l'Alpinisme
jusqu'en 1600. Grenoble 1904) zum erstenmal vollständig im Druck veröffentlichten Relation des Passages de tout le circuit
du Duché d'Aoste... den Pont de Nudrit
als fait à voûtte et à pierre sêche sans ciment.