Nucleïne
,
phosphorhaltige
Substanzen, welche weit verbreitet in
Pflanzen und
Tieren vorkommen (z. B.
in den
Zellkernen, deren Hauptbestandteil sie bilden, in
Eiter- und Blutkörperchen,
[* 2] im
Eidotter,
Sperma, in Bierhefe, Weizenkleie,
Schimmelpilzen,
Samen)
[* 3] und beim
Stoffwechsel eine wichtige
Rolle spielen. Sie sind amorph, schwer oder nicht löslich in
Wasser
und verdünnten
Mineralsäuren, unlöslich in
Alkohol und
Äther, leicht löslich in
Alkalien.
Beim
Kochen
mit
Wasser, schneller mit
Säuren oder
Alkalien, zersetzen sie sich unter Abspaltung von
Phosphorsäure; durch
Jod werden sie
gelb gefärbt, mit
Metallen und organischen
Basen bilden sie salzartige
Verbindungen, und aus
Kohlensäuresalzen treiben sie
Kohlensäure aus; durch
Magensaft werden sie langsam angegriffen. Die meisten Nucleïne
enthalten auch
Schwefel und einige
Eisen,
[* 4] alle geben bei der
Spaltung
Phosphorsäure, einige außerdem
Eiweiß und Hypoxanthin
(Xanthin und
Guanin), deren
Bildung
im
Organismus wohl auf Nucleïne
zurückzuführen ist. Aus eisenhaltigem Nuclein entsteht vielleicht der
Blutfarbstoff.