Titel
Nowogeorgĭewsk,
1) (früher Modlin) Festung [* 2] erster Klasse mit befestigtem Lager, [* 3] im russisch-poln. Gouvernement Plozk, an der Mündung des unfern von hier sich mit dem Bug vereinigenden Narew in die Weichsel und an der Eisenbahn Kowel-Mlawa. Die Hauptfestung mit der Citadelle liegt am rechten Ufer der Weichsel und besteht aus lauter bombenfesten, nur für die Garnison bestimmten Gebäuden, umringt von gewaltigen, bis 40 m über den Flußspiegel sich erhebenden Wällen, welche ihrerseits wieder von einer langen Reihe von Außenwerken umgeben sind.
Außerdem wird das linke
Weichsel- und Narewufer durch mehrere
Forts verteidigt. Nowogeorgiewsk
bildet mit
Warschau,
[* 4]
Iwangorod und
Brest-Litowsk
das polnische Festungsviereck.
Karl XII. von
Schweden
[* 5] bemerkte zuerst die große Wichtigkeit dieses Platzes in strategischer
und taktischer Hinsicht und ließ den hier liegenden
Flecken
Modlin befestigen.
Napoleon I. erweiterte 1807 die
Wälle und begann
den
Bau der eigentlichen
Festung; doch war derselbe noch nicht beendigt, als die
Russen die
Festung einschlossen
und den französischen
General
Daendels zur
Kapitulation zwangen.
Kaiser
Alexander I. setzte die Festungsarbeiten fort,
bis die
Polen während des
Aufstandes 1830 sich der
Festung bemächtigten. Von
General
Golowin blockiert, ergab sich der polnische
Kommandant
Graf
Ledochowski bedingungslos. Seitdem ließ
Kaiser
Nikolaus I. die
Festung durch den
General
Dehn vollständig umbauen. -
2) (früher Krylow) Stadt im russ. Gouvernement Cherson, Kreis [* 6] Alexandrija, unfern der Mündung des Tjasmin in den Dnjepr, mit 3 Kirchen, Militärhospital, Talg-, Lichte- und Lederfabriken, Handel mit Holz [* 7] und Vieh und (1885) 7893 Einw. (darunter viele Sektierer).