Nowików,
Nikolai Iwanowitsch, russ. Schriftsteller, der Begründer der russischen Journalistik, geb. 27. April (a. St.) 1744 auf einem Gut seines Vaters im Moskauer Gouvernement, begann seine Lebenslaufbahn als Offizier im Ismailowschen Garderegiment, wurde aber seiner Kenntnisse wegen von der Kaiserin Katharina II. schon früh in den Büreaudienst hinübergezogen. 1768 verließ er den Staatsdienst und widmete sich ganz der Litteratur. Nach einigen litterarhistorischen Versuchen, wohin »Versuch eines historischen Wörterbuchs über russische Schriftsteller« (1772) gehört, begann er 1773 die Herausgabe der »Dréwnjaja Rossíjskaja Wifliofika« (»Alte russische Bibliothek«),
einer Sammlung Materialien zur alten russischen Geschichte, und begründete 1777 die Monatsschrift »Utrennyi Swet« (»Das Morgenlicht«),
die erste in Rußland, in welcher er Originalartikel in gebundener und ungebundener Rede sowie Übersetzungen veröffentlichte. Diese Zeitschrift wurde unter wechselndem Namen über ein Jahrzehnt fortgeführt. Auch die »Moskauer Zeitung« nahm rasch einen bedeutenden Aufschwung, als er an die Spitze des Unternehmens trat. Außerdem war Nowików einer der eifrigsten Förderer des Freimaurertums in Rußland, was ihm jedoch zum Unglück ausschlug. Der Zugehörigkeit zu einem freimaurerischen, in Rußland verbotenen Geheimbund überwiesen, wurde er 1792 verhaftet und in den Kerker geworfen und erhielt erst nach Kaiser Pauls I. Thronbesteigung (1796) die Freiheit wieder. Er starb 31. Juli (a. St.) 1818. Die von ihm begründeten Zeitschriften bilden jetzt eine bibliographische Seltenheit. Eine Monographie über Nowików veröffentlichte Nowików Neseljénow (Petersb. 1877).