Novakovič
(spr. -wakówitsch), Stojan, serb. Philolog und Staatsmann, geb. 1. (13.) Nov. 1842 zu Schabatz in Serbien, [* 2] studierte zu Belgrad, [* 3] wurde 1865 Professor am Gymnasium zu Belgrad und erhielt 1867 die Stelle des Bibliothekar an der ¶
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serbischen Nationalbibliothek. Im April 1873 wurde er Kultusminister, in welchem Amt er eine energische Thätigkeit entwickelte,
kehrte jedoch im November 1873 wieder in das Amt des Bibliothekars zurück. Im Dezember 1874 wurde er abermals Kultusminister,
trat aber schon Ende August 1875 ab und übernahm 1876 die Professur der serbischen Philologie und Litteraturgeschichte
an der Belgrader Hochschule. Im Oktober 1880 zum drittenmal zum Kultusminister ernannt, wirkte er als solcher besonders für
die Reorganisation des serbischen Schulwesens, erhielt 1883 die Senatorwürde und übernahm im Februar 1884 das Portefeuille
des Ministeriums des Innern, das er nach dem mißglückten Feldzug gegen Bulgarien Ende März 1886 wieder
niederlegte, um im Herbste darauf als serbischer Gesandter nach Konstantinopel
[* 5] zu gehen. Novakovic
ist neben Danicic zugleich der bedeutendste
serbische Sprachforscher. Seine Arbeiten befinden sich zum größten Teil im »Glasnik« der serbischen
Gelehrtengesellschaft, zu deren Mitgliedern Novakovic
seit 1867 gehört, und im »Rad« der südslawischen Akademie zu Agram.
[* 6] Größere Werke von ihm sind: »Geschichte der serbischen Litteratur« (2. Ausg.
1871) und eine »Serbische Bibliographie« (die Litteratur von 1741 bis 1867 umfassend, 1869).