Nourrit
(spr. nurī),
Adolphe, Opernsänger
(Tenor), geb. zu
Montpellier,
[* 2] wurde von seinem
Vater, der ebenfalls
Opernsänger war, zum Handelsstand bestimmt, bildete sich jedoch, nachdem seine
Stimme gereift war, unter
Garcias Leitung
für die
Bühne aus und konnte bereits mit 20
Jahren an der
Pariser
Großen
Oper als
Pylades in
Glucks »Iphigenia in
Tauris« mit
Erfolg auftreten. Einen Wendepunkt in Nourrits
Künstlerlaufbahn bezeichnet die Ankunft
Rossinis in
Paris
[* 3] (1826), dessen
Opern
ihn zu erneutem eifrigen
Studium des Kunstgesanges anregten, so daß er in der
Folge die Lieblichkeit des
italienischen mit der dramatischen
Kraft
[* 4] des französischen
Gesanges vereinte. So war er bis 1837 eine Hauptzierde der
Pariser
Großen
Oper und hatte an dem Erfolg der inzwischen entstandene Werke, des
»Tell«,
»Robert«, der
»Stumme von
Portici«,
»Hugenotten«,
»Jüdin« als alleiniger
Träger
[* 5] der Hauptrollen den wichtigsten
Anteil. Im genannten Jahr trat er, nachdem
man ihm den
Tenoristen
Duprez (s. d.) beigeordnet hatte, von der
Bühne zurück, gastierte noch in der
Provinz und in
Neapel,
[* 6] verfiel jedoch hier, da sich seine
Stimme mehr und mehr verlor, in
Melancholie und fand seinen
Tod durch einen
nach der Meinung seiner
Angehörigen unfreiwilligen
Sturz von dem flachen
Dach
[* 7] seines
Hotels.