Norwegische
Eisenbahnen.
Das norweg.
Eisenbahnnetz umfaßte 1726 km. Auf 100 qkm Flächenraum entfallen
0,54 km, auf 10000 E. 8,67 km. Von den vorhandenen, durchweg eingleisigen
Bahnen haben 730 km die normale
Spur von 1,435 m, 970 km eine
Spur von 1,067 m und 26 km von 0,75 m, 1632 km gehören 13 verschiedenen Staatsbahninteressentengesellschaften,
d. h.
Verbindungen des
Staates mit Gemeinden und Privaten, welche Beiträge zum
Bau dieser
Bahnen gegeben haben.
Diese Eisenbahnen
, deren
Verwaltung ausschließlich dem
Staate zusteht und seit dem von einer
Centralbehörde in Kristiania
[* 2] geleitet wird, heißen in
Norwegen
[* 3] schlechthin Staatsbahnen.
[* 4] Von den übrigen 94 km bilden 68 km
die von Kristiania in nördl.
Richtung bis Eidsvold führende sog. Norwegische
Hauptbahn, welche auf
Grund eines
Vertrages vom zwischen
dem
Staate und einer engl. Gesellschaft gebaut wurde und von einer Direktion in Kristiania betrieben
wird, die aus drei vom Könige ernannten und aus drei von der Gesellschaft gewählten Mitgliedern besteht; 26 km entfallen
auf die eröffnete Nesttun-Osbahn (0,75 m). Die eröffnete Teilstrecke Kristiania-Stroemmen
(18 km) der norweg. Hauptbahn war
die erste Eisenbahn in
Norwegen. Hauptknotenpunkt der norwegische Eisenbahnen
ist Kristiania,
von wo eine 562 km lange Linie über Eidsvold, Hamar und Rörås bis
Throndhjem
[* 5] führt (Nordbahn). Diese Linie hat bis Hamar
(126 km) volle, von da schmale
Spur. Von
Throndhjem führt eine vollspurige Eisenbahn, die Merakerbahn,
in östl.
Richtung zur schwed. Grenze (102 km). Von
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Hillaström an die norweg. Hauptbahn (21 km nordöstlich von Kristiania) geht eine vollspurige
Bahn, die Kongsvingerbahn, in östl. Richtung über Kongsvinger an die schwed. Grenze (115 km); weiter südlich wird ein dritter
Anschluß an das schwed. Eisenbahnnetz hergestellt durch die von Kristiania in südöstl. Richtung über Frederikshald nach
der Landesgrenze führende vollspurige Bahn, die Smalensbahn (250 km). In westl. Richtung führt außerdem
von Kristiania noch eine schmalspurige Eisenbahn, die sich in Drammen (53 km) in zwei Linien spaltet, von denen die eine
nach Norden,
[* 7] die andere nach Süden gerichtet ist (mit Zweigbahnen 299 km). Ohne Zusammenhang mit den vorbezeichneten Bahnen
liegen an der Westküste noch zwei schmalspurige Eisenbahnen
, die Jäderbahn (76 km) von Stavanger
[* 8] nach Egersund und die Bahn
von Bergen
[* 9] nach Voß (108 km). Durch die 16. Okt. eröffneten schmalspurigen Staatsbahnen (1,067
m) von Eidanger nach Brevik (9 km) und von Kristiansand nach Hægeland (44 km) erreichten die norwegische Eisenbahnen
1896 eine
Länge von 1779 km; außerdem befanden sich im Bau: die normalspurigen Staatsbahnen Tretten-Sel und Kristiania-Gjóvik, die
schmalspurige Staatsbahn Hægeland-Byglandsfjord (1,067 m), sowie die Privatbahn Bingsfos-Bjerkelangen (0,750 m).
Das verwendete Anlagekapital betrug bei den Staatsbahnen (1632 km) 130220454 Kronen, [* 10] bei der Hauptbahn (68 km) 11714471 Kronen, darunter für Betriebsmittel 17585513 Kronen. Das Anlagekapital der Nesttun-Osbahn betrug 674722 Kronen. Die Hälfte des Anlagekapitals der Hauptbahn wurde von Unternehmern, die andere Hälfte vom Staate, mit Beihilfen von Gemeinden und Privaten aufgebracht. An Betriebsmitteln waren auf dem Gesamtnetz vorhanden: 180 Lokomotiven, 553 Personenwagen, 4609 Güterwagen und 43 Postwagen. Reisende wurden 6334961 befördert, welche 146044865 Personenkilometer zurücklegten, an Eil- und Frachtgut 1433892 t (96148716 tkm). Die Gesamteinnahme stellte sich auf 9726225 Kronen, die Gesamtausgabe betrug 7563772 und der Überschuß 2162453 Kronen.