Northumbrĭen,
das nördlichste der drei größern angelsächs. Königreiche, entstand nach langen Kämpfen durch die Vereinigung zweier anglischer Reiche, Deira und Bernicia, durch den König des letztern, Ethelric (588). Unter König Edwin (607‒633) breitete sich seine Macht über Mercia und Wessex aus, und in Edwins Zeit fällt auch die Christianisierung von Northumbrien. Nach Edwins Tod zerfiel die Macht des Reichs, und seit 670 bildete der Humber die dauernde Machtgrenze N.s. Während im folgenden Jahrhundert Mercia mit Wessex um die Führung im südl. Britannien stritt, blühten in Northumbrien, wo Beda damals lebte, die gelehrten Studien. Bald brach eine Zeit der Anarchie herein, die das Reich dem König Egbert von Wessex 829 unterwarf.