Northeim
[* 2] (in der Volkssprache
Norten), Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk
Hildesheim,
[* 3] am
Fuß des aussichtsreichen
Wieterbergs, an der Rhume,
Knotenpunkt der
Linien
Hannover-Kassel und
Soest-Nordhausen der Preußischen Staatsbahn, hat eine
schöne evangelische und eine kath.
Kirche, ein
Realprogymnasium, ein
Amtsgericht,
Gerberei, Schuhmacherei,
Tabaksbau,
Zucker- und Tabaksfabrikation,
Brauerei, bedeutende Mühlwerke und (1885) mit der
Garnison (ein Infanteriebataillon
Nr. 82) 6952 meist evang. Einwohner. - Der
Ort soll bereits 875 bestanden haben, erhielt 1208
Stadtrecht und war im
Mittelalter
Mitglied der
Hansa. Die
Reformation wurde erst 1539 angenommen; im Dreißigjährigen
Krieg wurde die Stadt von
den Kaiserlichen unter dem
Grafen von
Fürstenberg erstürmt. Das
Stift St. Blasii wurde um 1063 von
Otto von Northeim
als Benediktinerkloster
gegründet und zur Zeit der
Reformation säkularisiert.