North
,
Christopher, Pseudonym, s. Wilson, John.
North
648 Wörter, 4'337 Zeichen
North,
Christopher, Pseudonym, s. Wilson, John.
North,
Frederick, Lord, brit. Staatsmann, seit dem Tode seines Vaters 1790 zweiter Graf von Guilford, geb. studierte in Eton und Oxford [* 2] und reiste drei Jahre auf dem Festland. Seit 1754 Unterhausmitglied, nahm er regen Anteil an den Debatten, wurde 1759 im Schatzamt angestellt, trat unter Georg III. 1766 in Pitts (s. Chatham) und Graftons Ministerium und übernahm 1767 das Schatzkanzleramt. Er zeigte sich den Wünschen des Königs völlig gefügig, und als das Ministerium 1770 zerfiel, beauftragte ihn Georg mit der Leitung des neuen, die er zwölf Jahre in der Hand [* 3] behielt. Er hielt sich versöhnlicher gegen Amerika, [* 4] unterwarf die Ostindische Compagnie der Aufsicht der Krone und erfreute sich einer entschiedenen Beliebtheit.
Aber der König drängte ihn zu gewaltsamen Maßregeln gegen die amerik.
Kolonien, die sich gegen den von England ihnen auferlegten
Theezoll erhoben. Die Antwort war 1775 der
Ausbruch des
Krieges und die amerik.
Unabhängigkeitserklärung (s.
Vereinigte Staaten von Amerika).
North
wollte zurücktreten; nur der Wunsch
Georgs hielt ihn im
Amt, bis er endlich März 1782 der wachsenden
Opposition weichen mußte. Die folgenden Whigministerien Rockinghams und Shelburnes bekämpfte North
und schloß mit
dem aus dem
Kabinett geschiedenen extremen
Whig
Fox eine Koalition, die April 1783 Shelburne verdrängte.
In dem folgenden Koalitionsministerium
Portlands wurde North
Staatssekretär des Innern; bald aber benutzte
Georg eine von ihm beeinflußte ungünstige
Oberhausabstimmung über die von
Fox vorgelegte Ostindia-Bill, um Dez. 1783 das ihm im höchsten
Grade mißliebige Ministerium
zu entlassen und mit der
Berufung des jüngern Pitt eine neue
Ära zu eröffnen. North
starb -
Vgl. außer den Werken
von
Lecky und Lord Mahon: Correspondence of
George III. with Lord North
(2 Bde., Lond.
1867).