Norrköping
(spr. -dschö-), Stadt im schwed. Län Östergötland, unweit der Mündung des Motalastroms in den Ostseegolf Bråviken und an der Linie Nässjö-Stockholm, ist nach mehrern Feuersbrünsten gut gebaut, hat (1893) 34114 E., schönes Stadthaus, Theater [* 2] und Denkmal Karls XIV. auf dem Karl-Johans-Torg, großes Arbeitervereinshaus, Straf- und Besserungsanstalt für Frauen.
Der Motalastrom hat im obern
Teile mehrere Wasserfälle, die zum Betriebe von Fabriken benutzt werden; unterhalb der untersten
Brücke
[* 3] fließt das Wasser ruhig dahin und bietet großen Schiffen hinreichende
Tiefe. Norrköping
ist mit 90 Fabriken, deren Gesamtproduktion
auf 16 ½ Mill.
Kronen
[* 4] geschätzt wird, die zweite Fabrikstadt des
Landes. Wollwaren wurden 1892 für 5,9
Mill.
Kronen verfertigt. Wichtig sind auch
Baumwollspinnerei und
Schiffbau; außerdem bestehen Fabrikation von
Soda, Zucker,
[* 5] Papier,
¶
mehr
Strumpfwaren, Seife, Tabak
[* 7] u. s. w. Ausgeführt wurden seewärts 1892 namentlich Hafer
[* 8] (13 Mill. kg), Woll- und Baumwollgewebe,
Papier, Hölzer, Roheisen, Stangen- und Bandeisen; eingeführt wurden Rohmaterialien für die Fabriken, Kohlen, Farbstoffe,
Getreide- und Kolonialwaren. Unter den 346 eingelaufenen Schiffen waren 146 deutsche. Norrköping
ist Sitz eines deutschen Vicekonsuls.