Nordwestgebiet
,
Bezeichnung für die außerhalb der Provinzen der Dominion von Kanada liegenden Gebiete, welche sich von der Grenze der Vereinigten Staaten [* 2] bis zum Arktischen Ozean und von der Hudsonbai westlich bis nach Britisch-Columbia und Alaska erstrecken. In diesem Umfang, und daher ohne die Polarinseln und Labrador, hat dieses Gebiet ein Areal von 4,721,000 qkm (85,738 QM.) mit 1881: 51,000, 1885 aber 94,000 Bewohnern, unter welchen etwa 35,000 Indianer und Eskimo sind.
Nur der kleinere Teil dieses Gebiets (angeblich 388,500 qkm)
eignet sich für
Ackerbau und
Viehzucht.
[* 3] Es ist indes reich
an schiffbaren
Flüssen und besitzt
Steinkohlen,
Eisen
[* 4] und
Gold.
[* 5] Die kanadische
Pacificbahn durchschneidet den südlichen Teil
desselben. Für den
Ackerbau eignet sich namentlich der südwestliche Teil, wo vom
Felsengebirge herabsteigende Föhnwinde
(Chinooks) die
Kälte mäßigen. Aus einem Teil des Gebiets wurden 1882 die vier
Distrikte
Assiniboia,
Saskatchewan,
Alberta und
Athabasca gebildet, welche zusammen ein
Areal von 1,102,000 qkm (10,013 QM.) und (1885) 79,293 Einw.
haben.
In den drei erstgenannten dieser
Distrikte waren 1885: 79,256
Hektar mit
Weizen,
Hafer,
[* 6]
Gerste
[* 7] etc. bebaut, und man zählte
24,456
Pferde,
[* 8] 86,536
Rinder,
[* 9] 19,398
Schafe
[* 10] und 22,542
Schweine.
[* 11] Verwaltet wird das Nordwestgebiet
durch einen
Lieutenant-Governor,
der zu
Regina in
Assiniboia seinen Sitz hat, und dem ein zur Hälfte von der
Bevölkerung
[* 12] gewählter
Rat zur Seite steht (vgl.
Kanada und
Hudsonbaikompanie).