Nörz
(Nerz, kleiner Fisch-, Sumpf- oder Krebsotter, Steinhund, Wasserwiesel, Menk, Otter-, Wassermenk, Putorius Lutreola Bl. et Keys., s. Tafel »Raubtiere [* 2] I«), [* 3]
Raubtier aus der Familie der Marder [* 4] (Mustelida) und der Gattung Iltis [* 5] (Putorius Cuv.), wird 36 cm lang, mit 13 cm langem Schwanz, erinnert in seiner Gestalt ebensosehr an den Fischotter [* 6] wie an den Iltis, der Kopf ist schlanker als beim Otter, die Zehen sind durch eine kurz behaarte Schwimmhaut verbunden. Der glänzende Pelz ist braun mit gräulichem, sehr dichtem Wollhaar, auf dem Rücken und Schwanz dunkler, auf dem Unterleib graubraun, an der Kehle steht ein kleiner lichtgelber oder weißlicher Fleck, und die Schnauze ist weiß.
Der amerikanische
Mink (P.
Vison Gapper.)
ist größer, kurzköpfiger und langschwänziger und hat einen vollhaarigern, weichern
Pelz, ist
ober- und unterseits dunkelnußbraun,
an der Kinnspitze weiß, gleicht aber sonst dem Nörz
vollständig und wird deshalb oft nur als klimatische
Ausartung desselben
betrachtet. Der
Mink lebt von
Ratten,
Mäusen,
Fischen,
Weichtieren und
Vögeln und raubt
Hühner
[* 7] und
Enten.
[* 8] Er hält sich gern am
Wasser aus, schwimmt vortrefflich, verkriecht sich in
Löcher und
Höhlen und wirft in diesen 5-6
Junge,
welche in der Gefangenschaft sehr zahm werden.
Über unsern Nörz
ist wenig bekannt; er lebt, besonders in Osteuropa, hier und da auch in Norddeutschland,
in einsamen Gegenden, an kleinen fließenden
Wassern und
Seen, läuft schlecht, klettert nicht, schwimmt und taucht aber vortrefflich
und ist in beständiger
Bewegung. Er lebt von
Fischen,
Fröschen,
Krebsen,
Schnecken
[* 9] und mordet gelegentlich in einsamen Federviehställen
gleich dem
Marder und
Iltis. Am
Tag hält er sich in einem kleinen
Bau oder zwischen Baumwurzeln, in alten
Erlenstöcken und hohlen
Bäumen, besonders in unzugänglichen Brüchern auf.
Sein
Pelz ist geschätzt.