Njegusch
(Niegosch, Ngegusch), nach dem in der Katunska Nahia bei Cetinje gelegenen Ort gleiches Namens benanntes Geschlecht in Montenegro, [* 2] von dem eine Familie, die Herakovići, sich 1697 zur erblichen Herrscherwürde von Montenegro emporschwang. Der Ahnherr der Familie ist Danilo Stjepćev, welcher 1697 zum Wladika gewählt wurde. Seitdem blieb das Wladikat in der Familie erblich. Dem in Volksgesängen vielgefeierten, nachmals heilig gesprochenen Wladika Peter I. (seit 1785) folgte 1830 sein Neffe Peter II., geb. 1813, der sich zugleich durch das Gedicht »Luča mikrokosma« (»Strahl des Mikrokosmus«, 1845),
die große nationale Dichtung »Gorski vijenac« (»Der Bergkranz«, 1847; deutsch von Kirste, Wien [* 3] 1886),
worin er die Vertreibung der Türken aus Montenegro besang, und das Drama »Lažni car Štjepan Mali« (»Der falsche ¶
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Zar Stephan der Kleine«) den Ruhm eines großen Dichters erwarb. Auch gab er eine vorzügliche Sammlung serbischer Volkslieder (von 1510-1844) unter dem Titel: »Ogledalo srpsko« (»Serbischer Spiegel«) [* 5] heraus. Er starb in Cetinje und hatte seinen Neffen Danilo (s. d.) zum Nachfolger. Seine Biographie schrieb Lawrow (russ., Mosk. 1887). Vgl. Montenegro.